Ein riesiger Sonnenfleck, größer als das 13fache der
Erdoberfläche, begeisterte Sonnenforscher in der letzten Woche. Bei der
Verdunkelung in der Sonnenregion AR 9393 handelt es sich um den größten
Sonnenfleck des aktuellen solaren Zyklus. Er war verbunden mit heftigen
koronalen Massenejektionen.
Die
Sonne am 29. März 2001. Foto:
NASA/GSFC |
Die heftigste von
insgesamt vier Eruptionen ereignete sich Donnerstagmittag und schleuderte eine
Wolke aus elektrisch geladenem Gas Richtung Erde. Sie erreichte uns am
Wochenende. "Sonnenflecken mit so einer komplexen magnetischen Struktur wie
in AR 9393 können riesiges Eruptionen verursachen", erläutert
NASA-Mitarbeiter Dr. Joseph Gurman, der mit dem Sonnenobservatorium SOHO
forscht.
Sonnenflecken sind
dunkle Bereiche auf der sichtbaren Oberfläche der Sonne, die durch eine
Ansammlung verdrehter Magnetfelder entstehen. Dadurch verringert sich, so die
Theorie der Forscher, der Fluss der Wärme vom Inneren der Sonne nach Außen.
Dies macht die Regionen etwas kälter als die umliegenden Bereiche, was sie
wiederum dunkler erscheinen lässt. Die Zahl der Sonnenflecken unterliegt einem
elfjährigen Zyklus, in dem die Aktivität unseres Zentralgestirns ab- und
wieder zunimmt. Zur Zeit befindet sich die Sonne gerade im Maximum dieses
Aktivitätszyklus. Gewaltige Eruptionen stehen oft mit Sonnenflecken in
Verbindung.
Solare Eruptionen
gehören zu den heftigsten Explosionen, die wir in unserem Sonnensystem finden
können. Durch das plötzliche Freiwerden magnetischer Energie können kleine
Partikel extrem beschleunigt und die Sonnenoberfläche auf Temperaturen von
mehreren Millionen Grad aufgeheizt werden. Koronale Massenejektionen sind
gewaltige Wolken aus elektrisch geladenen und magnetisierten Gas. Sie haben oft
eine Masse von Milliarden von Tonnen und werden mit Geschwindigkeiten von bis zu
2.000 Kilometern pro Sekunde ins All geschleudert.
Liegt die Erde auf
dem Weg dieser Eruptionen, kann es erhebliche Störungen in der Erdatmosphäre
geben. Die eindrucksvollsten sind als Nordlichter zu sehen, weniger schön sind
die Störungen in Elektronik und Kommunikation, die durch die Magnetstürme
verursacht werden können.
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SOHO,
Projektseite der ESA
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