Seit über fünf Jahren umkreist die NASA-Sonde Galileo den
Riesenplaneten Jupiter und hat seither das Wissen über das Jupitersystem
deutlich vergrößert: Hinweise auf einen unterirdischen Ozean auf Europa,
Details über die vulkanische Aktivität auf Io und Daten über die
Jupiteratmosphäre sind nur einige der Erkenntnisse, die man der kleinen
Sonde zu verdanken hat. Jetzt hat die amerikanische Weltraumbehörde NASA
die Mission der Sonde zum dritten Mal verlängert.
"Wir sind stolz darauf, dass dieses Arbeitspferd unter den
Raumsonden immer noch so gut funktioniert, dass es der Wissenschaft noch
ein wenig länger dienen kann", meinte Dr. Jay Bergstralh vom
NASA-Hauptquartier in Washington. Am 25. Mai schon soll Galileo in
nur 123 Kilometern Entfernung den Jupitermond Callisto passieren und im
August und Oktober die Polarregionen des Io überfliegen. Dabei werden
weitere Bilder, Magnetfeldmessungen und Daten über Staubteilchen in der
Umgebung des Jupitermondes erwartet.
Im nächsten Jahr wird Galileo die Untersuchung des Magnetfelds
des Jupiter fortsetzen und nochmals an Io vorüberfliegen. Schließlich
ist im November noch eine naher Vorüberflug am Mond Amalthea geplant,
wobei versucht werden soll, die Masse und Dichte dieses kleinen
Jupitertrabanten zu bestimmen. Dann wird Galileo sich in einem
langen Bogen vom Jupiter entfernen, um im August 2003 direkt in die
Atmosphäre des Gasriesen einzutauchen und zu verglühen. Dieses Ende von Galileo
war von Experten empfohlen worden, um eine Absturz der Sonde auf einem der
Monde auszuschließen. Dabei hätten, so die Befürchtung, etwaige
Lebensspuren verfälscht werden können.
So sehr die Wissenschaftler die Verlängerung freut, macht sie doch das
nunmehr sichere Ende auch ein wenig traurig: "Galileo hat
schon jetzt viel mehr geleistet als wir je erwartet hatten und wir werden
in den kommenden Monaten noch eine ganze Menge lernen können", so Galileo-Projektmanagerin
Eilene Theilig. "Aber es ist schon traurig, dass nunmehr das Ende des
Weges abzusehen ist. Durch die Strahlung ist die Funktion einiger
Instrumente der Sonde eingeschränkt, aber die wissenschaftlichen Daten
sind trotzdem noch sehr wertvoll." Die erneute Verlängerung der Galileo-Mission
kostet rund neun Millionen US-Dollar.