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FRAM2
Erste deutsche Astronautin im Funkkontakt mit Berliner Studierenden
Redaktion / Pressemitteilung der TU Berlin
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2. April 2025

Seit gestern kreist die erste deutsche Astronautin um die Erde - an Bord einer Raumkapsel des Unternehmens SpaceX und im Rahmen der privat finanzierten Raumfahrtmission Fram2. Mitglieder des Amateurfunkclubs der Technischen Universität Berlin hatten nun Kontakt mit der Dragon-Raumkapsel. Sie konnten der ehemaligen TU-Studentin per Funk einige Fragen stellen.

TU Berlin

Die Antennen der Amateurfunkerinnen und -funker der TU Berlin auf dem Dach eines Universitätsgebäudes. Foto: TU Berlin / Kevin Fuchs  [Großansicht]

Ein historischer Moment für die Raumfahrt und die TU Berlin: Der Amateurfunkclub der Technischen Universität Berlin (AFuTUB) hat erfolgreich Funkkontakt zur ersten deutschen Frau im All Rabea Rogge hergestellt – direkt aus einer SpaceX-Dragon-Kapsel im Orbit. Das Funkexperiment mit der ehemaligen TU-Studentin fand im Rahmen der Mission Fram2 statt. Der Funkkontakt wurde live aus dem Funkraum der Universität in Berlin-Charlottenburg übertragen.

Rabea Rogge ist Pilotin der Raumfahrtmission Fram2, die am 1. April 2025 um 3:46 Uhr deutscher Zeit vom Kennedy Space Center der NASA in Florida mit einer SpaceX-Falcon-9-Rakete gestartet ist. Die Mission folgt erstmals einer polaren Umlaufbahn und soll in vier Tagen wissenschaftliche Untersuchungen der Polarregionen sowie neue Technologien für Langzeitmissionen im All erproben. Die Mission wurde von dem chinesischstämmigen Unternehmer Chun Wang finanziert und organisiert. Neben Wang, der Norwegerin Jannicke Mikkelsen und dem Australier Eric Philips hat mit Rogge erstmals eine deutsche Frau den Weltraum erreicht.

Der Funkkontakt war Teil des Fram2Ham-Experiments, das Rogge mitentwickelt hat. Ziel ist es, Studentinnen und Studenten weltweit für wissenschaftliche Kommunikation im All zu begeistern. Dafür hatten die Funkerinnen und Funker der TU Berlin Fragen von Studentierenden, Schülerinnen und Schülern sowie dem Regierenden Bürgermeister von Berlin Kai Wegner zusammengetragen. Partner dieses Experiments ist unter anderem die Organisation "Amateur Radio on the International Space Station" (ARISS). Die Funkverbindung wurde von der Amateurfunkstation auf dem Dach des TU-Hauptgebäudes an der Straße des 17. Juni 135 hergestellt.

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Pünktlich um 9:28 Uhr versuchten die Funkerinnen und Funker des AFuTUB, den Kontakt herzustellen. Angespannte Stille im engen Funkraum der TU Berlin – bis endlich die Stimme von Rogge aus dem All zu hören war. Begeisterung und Erleichterung bei den Amateurfunker*innen. Auf die Frage von Wegner, wie mehr Berlinerinnen und Berliner für die Raumfahrt begeistert werden könnten, antwortete Rogge: "Sei nicht die Person, die die Träume anderer begrenzt […] Sei vielmehr diejenige, die Menschen ermutigt, ihre Ideen zu verfolgen – und sie nicht ausbremst, wenn sie Neues wagen."

Dass alles geklappt hat, begeisterte die Verantwortlichen des Amateurfunkclub: "Das Funkgespräch war ein voller Erfolg! Die Wahrscheinlichkeit für einen Kontakt lag bei 20-50 Prozent, da wir einige technische Daten der Kapsel nicht genau kannten, insbesondere die Polarisation des Funksignals", so Mario-Rafael Ionian, TU-Absolvent Technische Informatik. "Dass es geklappt hat, ist großartig! Wir sind alle überwältigt." Und Martin Hübner, TU-Bachelor Informatik, ergänzt: "Wir hatten nur zwei Wochen Vorbereitungszeit und haben noch nie einen Satellitenkontakt in dieser Dimension durchgeführt. Das war intensive Arbeit. Es ist eine enorme Leistung für den Amateurfunk, dass wir als eine der ersten Gruppen überhaupt Kontakt mit einer SpaceX-Dragon-Kapsel herstellen konnten. Dieses Wissen werden wir weitergeben."

Auch Anna Engler, TU-Bachelor Physik und Fragestellerin während des Funkkontakts, freut sich: "Rabea hat uns klar und deutlich gehört, das freut uns sehr. Ein erfolgreicher Funkkontakt! Es war aufregend, dabei zu sein – besonders als Frau in einem MINT-Fach. Im Amateurfunk gibt es nicht viele Frauen, umso schöner war es, ein QSO mit einer Astronautin zu führen."

Der 1972 gegründete Amateurfunkclub der TU Berlin betreibt auf dem Dach des Hauptgebäudes in Berlin-Charlottenburg eine Amateurfunkstation, mit der Studierende erfolgreich in alle Welt funken. Der Club engagiert sich zudem in der Ausbildung von Studierenden. Neben Amateurfunkkursen bietet er in Kooperation mit den Fachgebieten Raumfahrttechnik und Hochfrequenztechnik Lehrveranstaltungen zu Satellitenkommunikation und Radioastronomie an. Auch internationale Kooperationen, wie mit dem Funkclub der ETH Zürich, gehören zum Profil des Clubs. Der erste Kontakt zwischen Rabea Rogge und den TU-Funkerinnen und -Funkern entstand bereits während eines Ausbildungsfunkgesprächs zwischen Studierenden der TU Berlin und der ETH Zürich, einer Partneruniversität in der ENHANCE-Allianz.

Rabea Rogge hat Elektrotechnik an der TU Berlin studiert, bevor sie ihr Studium an der ETH Zürich beendete. Dort arbeitete sie unter anderem an einem Nanosatellitenprojekt mit und war Mitglied im Amateurfunkverein. Nach dem Studium spezialisierte sie sich auf arktische Robotik. Aktuell pausiert für die Mission ihre Promotion über autonome Boote für die Arktis an der Norwegischen Universität für Wissenschaft und Technologie in Trondheim.

Für die Fram2-Mission hat sie sich seit acht Monaten intensiv vorbereitet, unter anderem mit einem Seekajak-Training in Alaska. Neben ihrer Rolle als Missionspilotin ist sie für wissenschaftliche Experimente an Bord verantwortlich. An persönlichen Gegenständen hat die Berlinerin eine Gedenkmedaille von Flugpionier Otto Lilienthal aus dem Berliner Museum für Verkehr und Technik sowie eine kleine Nachbildung der Freiheitsglocke im Rathaus Berlin-Schöneberg im Gepäck.

Zu den geplanten Forschungsvorhaben an Bord gehören die erste Nutzung eines tragbaren Röntgengeräts im All zur medizinischen Bildgebung, Untersuchungen zur genetischen Anpassung an extreme Bedingungen sowie kognitive Leistungsstudien unter Raumfahrtbedingungen. Zudem wird Rabea Rogge Lichtphänomene in den Polarregionen untersuchen, die Polarlichtern ähneln.

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