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Der Ringplanet Saturn erreicht im September seine Oppositionsstellung zur Sonne und ist damit die gesamte Nacht über zu sehen. Dazu gesellen sich etwas später am Abend Mars und Jupiter. Venus ist Abendstern, Merkur zeigt sich am Morgenhimmel. Am 18. September ist außerdem eine partielle Mondfinsternis zu beobachten. Der Herbst beginnt am 22. September.
War das der Sommer 2024? Manche dürften noch auf eine Zugabe hoffen und tatsächlich hat der diesjährige Sommer ja noch eine Chance, auch wenn es im September in der Nacht schon recht kühl und herbstlich werden kann. Die kühleren Nächte dürften auch der Grund dafür sein, warum die Meteorologen den September in ihren Statistiken schon offiziell als Herbstmonat zählen. Manche sprechen daher auch von einem "meteorologischen Herbstanfang" am 1. September, obwohl es einen solchen offiziell gar nicht gibt. Für die Astronomie und den offiziellen Kalender ist auf jeden Fall noch rund drei Wochen Sommer: Tag-und-Nacht-Gleiche ist erst am 22. September um 14:44 MESZ. Ab dann sind auf der Nordhalbkugel der Erde die Tage wieder kürzer als die Nächte. Und dass die Tage kürzer werden, macht sich besonders in der Zeit um die Tag- und Nachtgleiche sehr deutlich bemerkbar. Das Ende des Sommers ist auch am nächtlichen Sternenhimmel zu sehen: Zwar sind dort noch immer die Konstellationen zu finden, die uns auch in den letzten Monaten schon bei unserem Rundgang am Himmel begleitet haben, doch lassen sich inzwischen auch die Sternbilder des Herbstes immer besser beobachten. Ein Beispiel ist das auffällige Rechteck des Pegasus. Dessen nordöstlicher Stern, Sirrah oder Alpheratz genannt, ist übrigens schon Teil des Sternbilds Andromeda. Wer am Abend einen freien Blick nach Südosten hat, kann hier einen vergleichsweise hellen Stern, nämlich Fomalhaut, oder Alpha Piscis Austrini, entdecken. Er ist der achtzehnthellste Stern am Nachthimmel und liegt in rund 25 Lichtjahre Entfernung im Sternbild Südlicher Fisch (lateinisch Piscis Austrinus).
Eine gedachte Linie von Fomalhaut zu Atair im Sternbild Adler, dem zwölfthellsten Stern am Nachthimmel, hilft einem auch, ein anderes, weniger auffälliges Sternbild zu finden, das wegen seiner Form auch hin und wieder als "Lächeln am Himmel" bezeichnet wird - das Sternbild Steinbock [Findkarte]. Es liegt in der Mitte unterhalb der Verbindungslinie der beiden hellen Sterne. Der Hauptstern des Steinbocks, Alpha Capricorni (die westliche Ecke des Sternbildes), besteht eigentlich aus zwei Sternen, was sich schon mit guten Augen erkennen lässt. Mit einem Fernrohr kann man auch das einzige Deep-Sky-Objekt ausmachen, das der Steinbock zu bieten hat: den Kugelsternhaufen M 30. Manche Sternbilder sind das ganze Jahr über am Himmel zu sehen. Dazu gehört etwa das Sternbild Kepheus (Cepheus), das im September jedoch besonders hoch am Himmel steht. Seine Form erinnert an ein Haus, dessen Spitze ungefähr auf den Himmelspol zeigt. Das Sternbild - oder genauer, einer seiner Sterne, nämlich Delta Cephei - wurde Namensgeber einer in der Astronomie sehr wichtigen Gruppe von Sternen, der sogenannten Cepheiden. Cepheiden sind pulsierende Sonnen, die die Astronomen zur Entfernungsmessung verwenden. Sie ändern regelmäßig ihre Helligkeit und aus den Perioden dieser Helligkeitsänderungen lässt sich die tatsächliche Helligkeit des Sterns berechnen. Ist diese bekannt, kann man durch Vergleich mit der beobachteten Helligkeit auf der Erde die Entfernung des Sterns bestimmen. Im Sternbild Kepheus befindet sich auch der Stern Mu Cephei, der vor allem im Fernglas durch seine tiefrote Farbe auffällt. Der berühmte Astronom Sir Wilhelm Herschel nannte diesen Stern daher auch "Granatstern". Bei ihm handelt es sich um einen Roten Riesenstern, dessen Helligkeit durch Pulsationen in seiner äußeren Hülle schwankt. "Star" unter den Planeten ist im September der Saturn: Der Ringplanet erreicht am 8. September im Wassermann seine Oppositionsstellung zur Sonne. Der Gasriese ist damit die ganze Nacht über zu sehen und besonders hell. Der andere mit bloßem Auge sichtbare Gasplanet im Sonnensystem, Jupiter, hat seine Opposition noch vor sich, baut seine Sichtbarkeit aber deutlich in die erste Nachthälfte aus. Er befindet sich im Sternbild Stier. Auch unsere beiden Nachbarn im Sonnensystem sind zu sehen: Venus ist "Abendstern", allerdings noch nicht sonderlich auffällig, Mars, wandert vom Stier in die Zwillinge und verlegt seine Aufgänge auch in die Zeit vor Mitternacht. Merkur ist in der ersten Monatshälfte am Morgenhimmel zu sehen, am leichtesten dürfte dies ab dem 6. September für einige Tage fallen. Für Sternschnuppenfreunde ist der September kein wirklich vielversprechender Monat: Weder die Pisciden, die aus dem Sternbild Fische zu kommen scheinen, noch Ende des Monats die Tauriden mit Radiant im Stier dürften zu einer merklich erhöhten Sternschnuppenaktivität führen. Am 18. September ist zudem eine partielle Mondfinsternis zu sehen. Allerdings werden sich nur rund neun Prozent der Mondscheibe im Kernschatten der Erde befinden. Der Eintritt in den Kernschatten erfolgt um 4:12 MESZ, der Austritt um 5:17 MESZ.
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