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VIBES
Bremer Studierendensatellit soll von Schottland aus starten
Redaktion / Pressemitteilung der Hochschule Bremen
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13. Mai 2024

Von einem neuen Raketenstartplatz in Schottland aus soll Ende des Jahres ein von Bremer Studierenden entwickelter und gebauter Satellit ins All starten. In der Hansestadt laufen dafür gerade die Vorbereitungen. In dieser Woche sind die Studierenden aber nach Belgien gereist, wo ihr Satellit VIBES Pioneer eine spezielle Testkampagne bei der ESA absolviert.

VIBES Pioneer

Das Bild zeigt eine Animation des selbstgebauten Satelliten der HSB-Studierenden im Weltall. Bild: NASA / ESA / HSB [Großansicht]

Es sind nur noch ein paar Monate, dann können Studierende der Hochschule Bremen (HSB) ihren selbstgebauten Satelliten von Schottland aus in den Weltraum starten. Damit der Satellit den Raketenstart unbeschadet übersteht, laufen die Vorbereitungen auf Hochtouren: In dieser Woche führt das HSB-Team mit Unterstützung von Expertinnen und Experten des "Education Office" der Europäischen Weltraumorganisation ESA eine spezielle Testkampagne in Belgien durch.

Die Studierenden hatten diese kostenlose Mitfluggelegenheit ins All bei einem Wettbewerb des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) im vergangenen Jahr gewonnen. Ende dieses Jahres soll ihr selbstgebauter Kleinsatellit VIBES Pioneer von Schottland aus mit einer Trägerrakete der Rocket Factory Augsburg starten. "Für die HSB und die am Projekt beteiligten Studierenden ist das eine einmalige Gelegenheit", sagt Projektleiter Prof. Dr. Antonio Garcia der Fakultät 5 – Natur und Technik. Mit einer Größe von 10 mal 10 mal 30 Zentimetern ist VIBES Pioneer in etwa so groß wie ein schmaler Schuhkarton. Trotz der kleinen Dimensionen trägt der Satellit allerhand moderne Technik in seinem Inneren, darunter ein neuartiges Messsystem für mechanischen Störungen, dessen Daten zur Erhöhung der Qualität von Fotos der Erde und des Weltraums verwendet werden.

Begonnen wurden die Arbeiten 2022 im Rahmen des Forschungsprojektes VIBES. Die Abkürzung steht für "Visionary Ingenuity Boosting European Spacecraft" und verfolgt das Ziel, die Consumer-Electronics-Revolution in den Weltraum zu bringen. "Wir wollen moderne Technologien für Raumfahrtanwendungen nutzbar machen, um die Leistungsfähigkeit von Raumfahrzeugen zu verbessern", so Garcia. Um ihren Satelliten für den Flug ins Weltall fit zu machen, hat sich das VIBES-Team im vergangenen Jahr über das "FlyYour Satellite! Test Opportunities"-Programm des Education Office der ESA auf eine spezielle Testmöglichkeit beworben. Mit Erfolg: Sechs VIBES-Teammitglieder dürfen nun in dieser Woche zum European Space Education Centre ins Belgische Redu fahren, um in der dortigen CubeSat Support Facility mit Unterstützung von Expertinnen und Experten der ESA die Struktur ihres Satelliten verschiedenen Rütteltests zu unterziehen.

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"Beim Start wirken große Kräfte auf den Satelliten. Mit den Rütteltests können wir diese Belastungen nachstellen", erklärt Linus Siffczyk. Der HSB-Student schreibt derzeit seine Bachelorarbeit bei VIBES und ist verantwortlich für die technische Umsetzung der Kampagne. "Die während der Tests gewonnenen Daten werden uns helfen, unsere Simulationen zu überprüfen und damit sicher zu stellen, dass VIBES Pioneer den extremen Belastungen beim Raketenstart standhalten wird." Dass das VIBES-Team diese Tests mit Unterstützung der ESA durchführen kann, sei eine großartige Gelegenheit und bereichernde Lernerfahrung, so Siffczyk.

Mehrere Monate hat das VIBES-Team an der Vorbereitung der Testkampagne gearbeitet. Neben regelmäßigen Statustreffen mit den Expertinnen und Experten der ESA wurden auch zwei Vortests in einem Labor der HSB durchgeführt. Diese wurde unter Leitung von Siffczyk von Studierenden des Moduls "Satellitentechnik und Orbitalsysteme" des Bachelorstudiengangs Luft- und Raumfahrttechnik durchgeführt. "Neben den technischen Zielen streben wir bei VIBES eine enge Integration von Forschung und Lehre an. Das heißt, dass die Studierenden bereits als Teil ihres regulären Studienprogramms so viel wie möglich praktisch lernen sollen", erklärt Garcia. "In diesem Semester bieten wir den Studierenden erstmals die Möglichkeit, als Teil eines Moduls an echter Weltraum-Hardware zu arbeiten – das heißt, was die Studierenden jetzt als Teil ihres Studiums entwickeln, wird am Ende tatsächlich ins All fliegen!"

Bis VIBES Pioneer Ende des Jahres ins All gestartet werden kann, ist jedoch noch eine Menge zu tun: Nach der Testkampagne in Belgien stehen die finalen Entwicklungsarbeiten an. Für die Sommermonate sind der Zusammenbau sowie intensive Tests des fertigen Satelliten geplant. Diese werden primär in Bremen an der HSB sowie bei Partnerinstitutionen wie dem Zentrum für angewandte Raumfahrttechnologien und Mikrogravitation (ZARM) durchgeführt. Ende des Jahres wird VIBES Pioneer dann zur Startanlage auf den Shetlandinseln im Norden Schottlands transportiert. Dort wartet die RFA-ONE-Trägerrakete der Rocket Factory Augsburg, um VIBES Pioneer und eine Handvoll weiterer Nutzlasten in einen erdnahen Orbit zu transportieren. "Das ist der Tag, auf den wir alle begeistert hin fiebern", sagt Siffczyk.

VIBES Pioneer soll für die Hochschule Bremen nur der Anfang sein: "Es ist unser 'Pionier', mit dem wir lernen, wie im universitären Kontext Kleinsatelliten entwickelt, gebaut und betrieben werden können", so Tim Gust, verantwortlich für Missions- und Projektentwicklung bei VIBES. "Der nächste Satellit ist bereits in Planung und wird auf den Erfahrungen von VIBES Pioneer aufbauen." Damit wird nicht nur die nächste Generation von Weltraumtechnologien an der Hochschule Bremen entwickelt werden, sondern auch die nächste Generation von Weltraumpionierinnen und -pionieren in der "City of Space" heranwachsen.

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