Wie massereiche Sterne die Planetenentstehung beeinflussen
Redaktion
/ idw / Pressemitteilung der Universität Köln astronews.com
4. März 2024
Welchen Einfluss haben massereiche Sterne auf die Entstehung
von Planeten? Antworten lieferten nun Daten des Radioteleskopverbunds ALMA und
des Weltraumteleskops James Webb: Bis zu einem gewissen Punkt können
danach massereiche Sterne die Entstehung von Planeten positiv beeinflussen, doch
kann ihre Strahlung auch für die Auflösung der protoplanetaren Scheiben sorgen.
Das James Webb Space Telescope gewährte dem
Team einen tiefen Blick in den Orionnebel.
Bild:
NASA / ESA / CSA / S. Fuenmayor / PDRs4All [Großansicht] |
Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Universität zu Köln haben in
einem internationalen Forschungsteam mithilfe des James Webb-Weltraumteleskops
(JWST) ein Sternentstehungsgebiet untersucht, um herauszufinden, wie
Planetensysteme wie unser Sonnensystem entstehen. Durch die Beobachtung der
protoplanetaren Scheibe d203-506 im Orionnebel entdeckten sie, dass massereiche
Sterne bei der Entstehung von Planetensystemen, die weniger als eine Million
Jahre alt sind, eine Schlüsselrolle spielen.
Massereiche Sterne sind etwa zehnmal massereicher als die Sonne und strahlen
rund 100.000-mal heller. Sie setzen dadurch in ihrer Umgebung entstehende
Planeten einer sehr intensiven UV-Strahlung aus. Abhängig von der Masse des
Sterns im Zentrum des Planetensystems kann diese Strahlung entweder zur
Entstehung von Planeten beitragen, oder aber sie durch die Zerstreuung ihrer
Materie verhindern.
So fanden die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler heraus, dass sich ein
Planet wie der Jupiter aufgrund der intensiven Strahlung der massereichen Sterne
im Planetensystem d203-506 im Orionnebel nicht bilden könnte. Das Team umfasst
Fachleute aus Bereichen wie der Instrumentierung, Datenreduzierung und
Modellierung. Die Daten des JWST wurden mit Daten des Atacama Large
Millimeter Array (ALMA) kombiniert, um die physikalischen Bedingungen
innerhalb des Gases einzugrenzen. Berechnungen der Rate, bei der die Scheibe an
Masse verliert, zeigen, dass sie verdunsten würde, bevor ein Riesenplanet
entstehen kann.
"Es ist ein großer Erfolg, dass sich die jahrelangen Anstrengungen des Teams
– von der Planung über die anschließende Auswertung der Daten – nun in Form
dieser Ergebnisse auszahlen. Sie sind ein bedeutender Fortschritt für das
Verständnis der Entstehung von Planetensystemen2, sagt Dr. Yoko Okada vom
Institut für Astrophysik der Universität zu Köln. Die mithilfe des JWST
gesammelten Daten über den Orionnebel sind sehr umfangreich und dienen den
Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern auch weiterhin als Grundlage für
verschiedene detaillierte Analysen der Stern- und Planetenentstehung sowie der
Entwicklung des interstellaren Mediums.
Über ihre Ergebnisse berichtet das Team in einem Fachartikel, der in der
Zeitschrift Science erschienen ist.
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Ferne Welten - auf
der Suche nach extrasolaren Planeten und der zweiten Erde |
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