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DER STERNHIMMEL IM DEZEMBER 2023
Venus, Jupiter und lange Winternächte
von Stefan Deiters
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1. Dezember 2023

Der Jupiter ist weiterhin der dominierende Planet am Nachthimmel, der immer mehr von den Sternbildern des Winters geprägt wird. Kein Wunder: Am 22. Dezember beginnt offiziell die kalte Jahreszeit und die Nächte werden schon wieder kürzer. Rund eine Woche vorher erreicht der Sternschnuppenstrom der Geminiden sein Maximum.

Saturn

Blick nach Südwesten am Abend des 17. Dezember 2023: Saturn bekommt besuch vom zunehmenden Mond. Bild: astronews.com / Stellarium [Großansicht]

Der Dezember beschert uns die längsten Nächte des Jahres. Bis zur Wintersonnenwende werden die Tage noch kürzer. Zum offiziellen Winteranfang am 22. Dezember um 4.27 Uhr MEZ hat die Sonne den tiefsten Punkt ihrer Bahn erreicht und die Nächte werden fortan wieder kürzer. Genug Zeit also, den Sternhimmel einmal genauer in Augenschein zu nehmen - wenn denn das Wetter mitspielt. 

Dominieren tun dort inzwischen eindeutig die Sternbilder des Winters - passend zu den Temperaturen zu Monatsbeginn: Schaut man Mitte Dezember gegen Mitternacht an den süd-östlichen Sternhimmel, kann man etwa das sogenannte Wintersechseck [Findkarte] in seiner vollen Schönheit bewundern: Es besteht aus den Sternen Prokyon im Kleinen Hund, Pollux in den Zwillingen, Kapella im Fuhrmann, Aldebaran im Stier, Rigel im Orion und Sirius im Großen Hund.

Das Sternbild Orion ist am nächtlichen Himmel kaum zu übersehen und auch für Astronomen äußerst interessant: Im "Schwert" des Orion, das sich unter den drei Sternen des Oriongürtels befindet, ist schon mit bloßem Auge ein äußerst aktives Sternentstehungsgebiet erkennbar, der Orionnebel. Der Nebel ist rund 1.350 Lichtjahre von uns entfernt und hat einen Durchmesser von etwa 30 Lichtjahren. Durch Beobachtungen der jungen und gerade entstandenen Sterne können Astronomen viel über die Geburt von Sonnen und ihre frühe Entwicklung lernen.  

Das Sternbild hat aber noch mehr zu bieten: Etwa Betelgeuse, auch Alpha Orionis genannt, den linken Schulterstern des Orion und Hauptstern des Sternbilds. Der Name Betelgeuse entstand durch die Übertragung des aus dem Arabischen stammenden Sternnamens ins Lateinische. Die arabische Bezeichnung tauchte bereits im "Buch der Konstellationen der Fixsterne" des arabischen Astronomen Abd ar-Rahman as-Sufi auf, der von 903 bis 986 lebte. Der arabische Name bedeutet wohl so viel wie "Hand des Orion".

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Betelgeuse dürfte rund 13.000-mal heller leuchten als unsere Sonne und einen Durchmesser aufweisen, der den unserer Sonne um das 500- bis 800-Fache übersteigt. Betelgeuse ist somit ein Riesenstern und Astronomen glauben, dass er in nicht allzu ferner Zeit als Supernova explodieren wird. Glücklicherweise ist Beteigeuze einige Hundert Lichtjahre von der Erde entfernt, so dass uns ein solches Ereignis nicht gefährlich werden kann.

Freunde von Meteoren wissen, dass es auch im Dezember einen bekannten Sternschnuppenstrom zu sehen gibt: Zwischen dem 7. und dem 17. Dezember machen sich die sogenannten Geminiden bemerkbar. Die Geminiden haben ihren Namen - wie alle Sternschnuppenströme - von dem Sternbild, aus dem sie zu kommen scheinen, in diesem Fall also aus dem Sternbild Zwillinge. Wer das Wintersechseck am Himmel schon aufgespürt hat, sollte im Sternbild Zwillinge also vielleicht noch etwas länger verweilen, vielleicht sieht er eine Sternschnuppe.

Die Geminiden lassen sich übrigens ausnahmsweise einmal nicht auf einen Kometen zurückführen, sondern auf den Asteroiden 3200 Phaethon. Das Maximum der Geminiden wird für den Abend des 14. Dezember erwartet. Die Geminiden sind die ganze Nacht über zu sehen, die Morgenstunden eignen sich aber für eine Beobachtung besser. Außerdem sind in der zweiten Monatshälfte die Ursiden aktiv, deren Radiant im Kleinen Bären liegt. Sie gehen auf den Kometen 8P/Tuttle zurück. Ihr Maximum wird für die Nacht vom 22. auf 23. Dezember erwartet. Allerdings ist hier nur mit einer Handvoll Sternschnuppen zu rechnen, bei den Geminiden können es einige Dutzend sein.

Unter den Planeten ist Venus weiterhin Morgenstern und wandert im Verlauf des Monats vom Sternbild Jungfrau in die Waage. Unser anderer Nachbar im All, der Mars, stand im vergangenen Monat in Konjunktion zur Sonne und ist noch nicht wieder am Nachthimmel auszumachen. Jupiter, der Anfang November in Opposition stand, ist weiterhin ein Highlight am Himmel und fast die gesamte Nacht über zu sehen. Nur vom Morgenhimmel zieht er sich allmählich zurück. Er steht im Sternbild Widder. Saturn ist Planet der ersten Nachthälfte und im Wassermann zu sehen.

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siehe auch
Der Sternhimmel im Dezember 2023 - ergänzende Informationen
Findkarte - Wintersechseck
Sternhimmel - Sternkarten
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