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DER STERNHIMMEL IM NOVEMBER 2023
Jupiter in Opposition und die Leoniden
von Stefan Deiters
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1. November 2023

Ein Planet stiehlt gegenwärtig allen anderen die Schau: Der Gasriese Jupiter steht gleich zu Monatsbeginn in Opposition zur Sonne und ist damit derzeit ein zuverlässiger Begleiter durch die Nacht. Venus ist weiterhin am Morgenhimmel zu sehen und auch Uranus erreicht die Oppositionsstellung, dürfte allerdings kaum mit bloßem Auge auszumachen sein. Zudem locken die Sterne des Herbstes.

Venus  - Mond

Venus und die Mondsichel am Morgen des 9. November 2023 am Südosthimmel. Bild: astronews.com / Stellarium [Großansicht]

Mit dem Ende der sogenannten Sommerzeit am Wochenende hat die dunkle Jahreszeit nun wirklich begonnen: Schon deutlich vor 18 Uhr ist es stockdunkel - und an bedeckten und regnerischen Tagen wird es manchmal auch den ganzen Tag über nicht richtig hell. So gilt der November zu Recht als "dunkler" Monat, da hier noch nicht die im Dezember allgegenwärtige Weihnachtsbeleuchtung zumindest für ein wenig Helligkeit sorgt - obwohl gerade diese auch der Amateurastronomie teilweise wieder ein Dorn im Auge sein dürfte.

Also freuen wir uns auf den November und hoffen auf möglichst viele klare Nächte, die natürlich nun wieder früher beginnen: Schon am frühen Abend ist ein Blick an den Sternhimmel möglich und mit etwas Glück ist es dabei auch noch nicht zu kalt. Zu sehen gibt es am herbstlichen Novemberhimmel einiges.

Zu den typischen Herbststernbildern gehört das markante Viereck des Pegasus, das am Abend im Südwesten zu sehen ist. Südlich und östlich davon findet sich das Sternbild Fische, das zwei Fische darstellen soll, die an ihren Schwänzen mit einer Leine verbunden sind. Der Körper des einen Fischs ist südlich des Pegasus-Vierecks als kleiner Kreis aus fünf Sternen zu sehen, der andere als gezackte Linie östlich davon. Das Sternbild hat die Form eines "V", in dessen Spitze der Stern Alrischa liegt, der Hauptstern des Sternbilds.

Wer im vergangenen Monat noch nicht erfolgreich damit war, unsere Nachbargalaxie Messier 31 im Sternbild Andromeda aufzuspüren, sollte es im dunklen November noch einmal versuchen [Findkarte Andromedagalaxie]: Das Sternbild ist vergleichsweise einfach zu erkennen: Seine hellsten Sterne bilden vom Stern Sirrah oder Alpheratz, dem nordöstlichen Stern des Pegasus-Vierecks, eine Linie aus vier Sternen. Vom dritten Stern, Mirach, hangelt man sich dann - etwa im rechten Winkel - zu zwei leuchtschwächeren Sternen hinauf und trifft schließlich so auf die Andromedagalaxie. Man darf allerdings hier, insbesondere, wenn man mit bloßem Auge beobachtet, keine prächtige Spiralgalaxie erwarten, sondern lediglich ein lichtschwaches nebliges Objekt.

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Unser sonnennäherer Nachbarplanet Venus bleibt auch im November ein markanter Fixpunkt am morgendlichen Himmel. Die Venus ist weiterhin "Morgenstern" und wandert zu Monatsbeginn vom Sternbild Löwe in die Jungfrau. Ganz anderes unser zweiter Nachbar im All: Der Rote Planet Mars steht am 18. November in Konjunktion zur Sonne. Von der Erde aus betrachtet befindet er sich also direkt "hinter" unserem Zentralgestirn, was auch die Kommunikation von Marssonden mit der Erde für einige Zeit beeinflusst.

Der Gasriese Jupiter im Sternbild Widder erreicht am 3. November seine Oppositionsstellung zur Sonne. Er ist damit besonders hell und die gesamte Nacht über zu sehen. Bereits am 1. November erreicht Jupiter seinen geringsten Erdabstand und ist dann "nur noch" 596 Millionen Kilometer von uns entfernt. Der Ringplanet Saturn, der sich im Sternbild Wassermann befindet, hat die Opposition bereits hinter sich, wird deutlich lichtschwächer und zum Planeten der ersten Nachthälfte. Am 13. November erreicht auch der siebte Planet Uranus seine Opposition: Er befindet sich im Sternbild Widder und dürfte dann 5,6 Magnituden hell sein - dies könnte reichen, um den Planeten bei optimalen Bedingungen auch mit bloßem Auge zu sehen.

Auch Sternschnuppenfreunde könnten in diesem Monat zumindest ein wenig auf ihre Kosten kommen. Der November ist der Monat der Leoniden. Sie sind ab dem 13. November aktiv und scheinen aus dem Sternbild Löwe (Leo) zu kommen, daher auch der Name dieses Sternschnuppenstroms. Die Leoniden bestehen aus Material des Kometen 55P/Tempel-Tuttle, der etwa alle 33 Jahre in die Nähe der Sonne kommt und in diesen Zeiten für eine erhöhte Sternschnuppendichte sorgt. 1998 und 1999 konnte man deswegen teilweise beachtliche Meteorschauer beobachten.

In diesem Jahr dürfte die Ausbeute wieder eher gering sein. Das Maximum wird für den Morgen des 18. November erwartet. Mehr als vielleicht ein Dutzend Sternschnuppen pro Stunde dürfte es allerdings kaum geben - immer unter optimalen Bedingungen, so dass die meisten sehr viel weniger Leoniden zu sehen bekommen werden. In den folgenden Tagen lässt die Aktivität der Leoniden schnell nach. Leoniden sind am besten in der zweiten Nachthälfte zu beobachten. In der ersten Monatshälfte sind zudem die Tauriden aktiv. Sie scheinen aus dem Sternbild Stier zu kommen. Auch hier erwartet man nur eine einstellige Zahl von Meteoren pro Stunde.

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siehe auch
Der Sternhimmel im November 2023 - ergänzende Informationen
Findkarte - Andromedagalaxie
Sternhimmel - Sternkarten
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