Erfolgreicher Start mit Experimenten und 2700
Missionslogos
Redaktion
/ Pressemitteilung des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt e. V. astronews.com
23. Mai 2023
Die Forschungsrakete MAPHEUS-13, die gestern vom
schwedischen Kiruna aus zu einer kurzen Reise ins All startete, hatte eine
besondere Fracht an Bord: über 2700 Bilder, die Kinder aus ganz Deutschland
gemalt hatten. Sie waren auf einem USB-Stick gespeichert und auch in einem
Mosaik auf der Rakete angebracht. Dieses Teil der Rakete wird im Juni in Berlin
zu besichtigen sein.
Das Mosaikbild mit den Missionslogos an der
Rakete MAPHEUS-13 vor dem Start.
Foto: DLR [Großansicht] |
"Jeder Raumflug hat sein spezielles Missions-Logo. Oft sind da Sterne,
Raketen oder ähnliche Symbole abgebildet. Bei der jetzigen Mal-Aktion durften
sich Kinder ihr eigenes Logo ausdenken. Mehr als 500 Kindergärten und
Grundschulen folgten der Einladung und machten begeistert mit", sagt Dr.
Christoph Pawek, Vorstandsbeauftragter für Nachwuchsförderung im DLR. Alle
Bilder waren auf einem USB-Stick im Inneren der Rakete. Außerdem wurde aus den
Einsendungen ein Mosaikbild erstellt und auf die Außenhülle der Rakete geklebt.
Bis Mitte April 2023 hatten Kindergärten, Horte und Grundschulen Zeit, um
ihre Bilder einzusenden (astronews.com berichtete). Und am 22. Mai 2023 war es
dann soweit: Vom schwedischen Startplatz in Kiruna flog die Forschungsrakete
MAPHEUS-13 ins All. Der Name steht für "Materialphysikalische Experimente unter
Schwerelosigkeit" und die Zahl für den 13. Flug im Rahmen dieses Projekts. Die
Rakete erreichte eine Höhe von rund 225 Kilometern - also weit über die Grenze
zum Weltraum hinaus, die in der Raumfahrt üblicherweise bei 100 Kilometern über
der Erde angesetzt wird.
Vom Start bis zur Landung dauerte der Flug zwar wie
geplant "nur" rund 13 Minuten, aber das genügt für viele wissenschaftliche
Experimente in Schwerelosigkeit. Sie tritt ein, sobald die Triebwerke
abgeschaltet werden: Dann befindet sich die Rakete etwas mehr als fünf Minuten
auf einer parabelförmigen Flugbahn im freien Fall - und in ihrem Inneren
herrscht dadurch Schwerelosigkeit. Bei diesem Flug wollten die Forschenden unter
anderem herausfinden, wie geschmolzene Metallmischungen in Schwerelosigkeit
erstarren. In einem anderen Experiment ging es darum, wie mit einem 3D-Drucker
auf langen Raumfahrtmissionen Werkzeuge hergestellt werden können. Auch zwei
Experimente mit Nervenzellen waren dabei - die Wissenschaftlerinnen und
Wissenschaftler möchten erforschen, wie Heilungsprozesse im Gehirn ablaufen.
Nach der erfolgreichen Fallschirm-Landung kehren nicht nur die Experimente nach
Deutschland zurück. Auch der mit dem Mosaik aus Kinderbildern beklebte Teil der
Raketenhülle wird abmontiert. Am 13. Juni 2023 soll er auf der Festveranstaltung
zum "Tag der kleinen Forscher" in der Berliner Archenhold-Sternwarte präsentiert
werden.
MAPHEUS ist ein ziviles Forschungsprogramm, das vom
DLR-Institut für Materialphysik im Weltraum, vom DLR-Institut für Luft- und
Raumfahrtmedizin sowie von der Mobilen Raketenbasis MORABA des DLR in
Zusammenarbeit mit Partnern aus Schweden betrieben wird. Die Mal-Aktion wurde
von der DLR-Nachwuchsförderung zusammen mit der Stiftung "Kinder forschen" im
Rahmen des Wissenschaftsjahres 2023 durchgeführt. Das Wissenschaftsjahr steht
unter dem Motto "Unser Universum".
"Wir haben mit dieser Aktion bewusst jüngere
Kinder angesprochen, um schon im Kindergarten- bis Grundschulalter Interesse an
Forschung und Technik zu wecken", sagt Pawek. "Kinder sind in diesem
Alter besonders wissbegierig und neugierig. Gerade die Raumfahrt kann so mit der
von ihr ausgehenden Faszination dazu beitragen, dass junge Menschen auch während
ihrer späteren Schullaufbahn eine positive und aufgeschlossene Haltung zu
MINT-Fächern einnehmen."
Die gemeinnützige Stiftung "Kinder forschen" engagiert
sich für frühe Bildung in den Bereichen Mathematik, Informatik,
Naturwissenschaften und Technik (MINT) mit dem Ziel, Mädchen und Jungen stark
für die Zukunft zu machen und zu nachhaltigem Handeln zu befähigen.
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