Kopernikus und seine Welt
Redaktion
/ idw / Pressemitteilung des Herder-Instituts für historische
Ostmitteleuropaforschung astronews.com
25. April 2023
Anlässlich seines 550. Geburtstages ehrt das Westpreußische
Landesmuseum den in Thorn geborenen berühmten Mediziner, Astronomen, Domherren
und Diplomaten Nikolaus Kopernikus mit einer Sonderausstellung. Neben Einblicke
in seine Lebenswelten sind auch sind auch Nachbauten wissenschaftlicher
Instrumente des 16. bis 18. Jahrhunderts zu sehen. Die Ausstellung läuft noch
bis Ende Mai.
Kopernikus-Porträt aus dem Holzschnitt in
Nicolaus Reusners "Icones".
Bild: Wikimedia [Großansicht] |
Wie kommt neues Wissen in die Welt? Und wie lassen sich die bestmöglichen
Bedingungen dafür schaffen, neue wissenschaftliche Erkenntnisse zu erlangen?
Diese Fragen trieben die Menschen auch schon früher an. Die "kopernikanische
Wende" mit ihrer Ablösung des geo- durch das heliozentrische Weltbild stellt
eine für die Menschheitsgeschichte ungemein wichtige neue Erkenntnis dar. Dass
die Erde um die Sonne kreist und nicht mehr die Erde als Mittelpunkt des
Universums anzusehen war, brach mit allen Vorstellungen des überlieferten
Weltbilds und sollte weitreichende Folgen haben.
Nikolaus Kopernikus (19. Februar 1473 - 24. Mai 1543), dessen Name mit dieser
Erkenntnis verbunden wird, hatte gleichwohl gar nicht vor, eine
geistesgeschichtliche Revolution anzuzetteln. Der Mann der Kirche wollte
vielmehr die größtmögliche Annäherung an die philosophische Idealvorstellung der
Antike – eine gleichförmige Bewegung der Himmelskörper auf perfekten
Kreisbahnen. Dies schien am einfachsten möglich, wenn man die Positionen von
Erde und Sonne im All tauschte.
Anlässlich seines 550. Geburtstages ehrt das Westpreußische Landesmuseum den
in Thorn geborenen berühmten Mediziner, Astronomen, Domherren und Diplomaten mit
einer Sonderausstellung. Die Ausstellung stellt einerseits die historische
Person vor und bietet Einblicke in seine Lebenswelt, seine Wirkungsorte, sein
Netzwerk und die revolutionären neuen Erkenntnisse des kopernikanischen
Weltbildes. In Kooperation mit der Stiftung Planetarium Berlin führen Nachbauten
wissenschaftlicher Instrumente des 16.-18. Jahrhunderts dabei anschaulich vor
Augen, welche Hilfsmittel Kopernikus und seiner Welt für ihre astronomischen
Beobachtungen zur Verfügung standen.
Die Ausstellung wird von einem umfassenden Themenportal im Internet
begleitet, das in Zusammenarbeit mit dem Herder-Institut für historische
Ostmitteleuropaforschung – Institut der Leibniz-Gemeinschaft erarbeitet wurde
und auf dessen Portal "Copernico" auch nach Ende der Ausstellung erhalten
bleibt.
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