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Zwei Planeten sind im Oktober besonders auffällig: der helle Gasriese Jupiter und der Rote Planet Mars. Die Venus hat sich allerdings vom nächtlichen Himmel verabschiedet. Neben den Sternen von Sommer und Herbst bietet der Oktober zudem Sternschnuppen und als Extra eine von Mitteleuropa aus sichtbare partielle Sonnenfinsternis zur Mittagszeit.
Dass der Herbst begonnen hat, wurde durch das regnerische Wetter in den letzten Tagen mehr als deutlich. Da sollte man eigentlich erwarten, dass inzwischen auch am nächtlichen Himmel die Herbststernbilder das Regiment übernommen haben. Wer allerdings abends an den Himmel schaut, wird schnell feststellen, dass der Himmel zurzeit nicht wesentlich anders aussieht als noch vor vier Wochen. Das hat einen einfachen Grund: Der Effekt der langsam nach Westen ziehenden Sternbilder wird von der früher untergehenden Sonne in etwa ausgeglichen. Sogar noch einige Sternbilder des Sommers lassen sich ausmachen und erinnern an die wärmere Jahreszeit: So ist das Sommerdreieck [Findkarte] aus den Sternen Deneb im Sternbild Schwan, Wega in der Leier und Altair im Adler noch deutlich am Himmel zu sehen. Aber selbstverständlich lassen sich auch die Konstellationen des Herbstes schon erkennen, allerdings sind die Sterne der typischen Herbststernbilder weniger hell und damit auch weniger auffällig. Charakteristisch für den Herbst ist etwa im Osten das große Viereck des Pegasus, gefolgt von Andromeda. Das Sternbild Pegasus, das ein fliegendes Pferd darstellen soll, steht dabei am Himmel auf dem Kopf. Das markante Viereck bildet den Körper des Pferdes, von der unteren rechten Ecke gehen dann Hals und Kopf ab. Unterhalb von Kopf und Hals liegt das Sternbild Wassermann. Denkt man sich eine Linie durch die linke obere und die rechte untere Ecke des Pegasus-Vierecks, deutet diese auf Sadalmelik, den Hauptstern des Wassermanns. Der Stern ist 760 Lichtjahre von der Erde entfernt. Direkt östlich davon sind vier Y-förmig angeordnete Sterne zu erkennen, die man auch als "Wasserkrug" des Wassermanns bezeichnet.
In Andromeda lässt sich, ein dunkler Himmel und gute Augen vorausgesetzt, noch ein ganz besonderes Objekt ausmachen: unsere Nachbargalaxie Messier 31. Das Sternbild Andromeda ist vergleichsweise einfach zu erkennen: Seine hellsten Sterne bilden vom Stern Sirrah oder Alpheratz, dem nordöstlichen Stern des Pegasus-Vierecks, eine Linie aus vier Sternen. Vom dritten Stern, Mirach, hangelt man sich dann - etwa im rechten Winkel - zu zwei leuchtschwächeren Sternen hinauf und trifft schließlich so auf die Andromedagalaxie. Man darf allerdings hier, insbesondere, wenn man mit bloßem Auge beobachtet, keine prächtige Spiralgalaxie erwarten, sondern lediglich ein lichtschwaches nebliges Objekt. Das erklärt auch, warum diese und andere Galaxien vor 100 Jahren noch als "Nebel" bezeichnet wurden und es unter Astronomen eine lange Diskussion darüber gab, ob es sich dabei nun um Galaxien wie unsere Milchstraße oder tatsächlich nur um Nebel innerhalb der Milchstraße handelt. Erst durch Beobachtungen von Edwin Hubble wurde diese Frage geklärt: Ihm gelang es nämlich die Entfernung zum "Andromedanebel" zu bestimmen, so dass deutlich war, dass diese Galaxie viel weiter entfernt ist, als unsere Milchstraße groß sein kann. Ein weiteres auffälliges Sternbild am Himmel ist Kassiopeia. Es ist das ganze Jahr über zu beobachten und steht derzeit hoch im Nordosten. Wegen seiner eigentümlichen Form wird es oft auch als "Himmels-W" bezeichnet. Von diesem Sternbild aus lässt sich leicht ein schönes Beobachtungsobjekt für das Fernglas oder für kleine Teleskope finden: der Doppelsternhaufen NGC 869 und NGC 884 [Findkarte], der zwischen dem Himmels-W und Perseus liegt. Was zunächst wie ein kleiner heller Klumpen aussieht, ist in Wirklichkeit eine Ansammlung von Hunderten von Sternen. Astronomen haben über 400 gezählt, doch es gibt zweifellos weitaus mehr, die aber von interstellarem Staub verborgen sind. Die Haufen sind rund 7.000 Lichtjahre von der Erde entfernt. Unser Nachbarplanet Venus war in den letzten Monaten ein verlässlicher Begleiter in den frühen Morgenstunden. Doch diese Zeit als "Morgenstern" ist nun vorüber: In diesem Monat steht sie in Konjunktion zur Sonne, bleibt also am Morgen- und auch am Abendhimmel unsichtbar. Erst zum Jahresende wird die Venus an den nächtlichen Himmel zurückkehren - dann als "Abendstern". Unser anderer Nachbar im Sonnensystem hingegen nimmt am Himmel eine immer prominentere Stellung ein: Mars - im Sternbild Stier - wird deutlich heller und ist fast schon die ganze Nacht über zu sehen. Anfang Dezember steht der Rote Planet dann in Opposition zur Sonne. Der Jupiter hat seine Opposition schon hinter sich. Er wandert durch das Sternbild Fische und ist noch immer ein sehr prominentes Objekt am Himmel. Auch der Mars kann ihm noch keine Konkurrenz machen. In den frühen Morgenstunden ist der Planet allerdings bald nicht mehr zu sehen. Der Ringplanet Saturn befindet sich im Steinbock. Er hat seine Opposition schon länger hinter sich und wird zu einem Planeten der ersten Nachthälfte. Der sonnennächste Planet Merkur ist im Laufe des Oktober im Osten vor Sonnenaufgang am Morgenhimmel zu sehen - am besten in der Woche ab dem 10. Oktober. Auch Sternschnuppenfreunde könnten im Oktober auf ihre Kosten kommen. In diesem Monat lassen sich nämlich zwei Meteorschauer beobachten: In der ersten Monatshälfte sind die Oktober-Draconiden zu sehen, die ihren Ausgangspunkt (den sogenannten Radianten) am Himmel im Sternbild Drache haben. Daher kommt auch der Name Draconiden, das Sternbild Drache heißt auf Lateinisch nämlich Draco. Der Strom ist auf den Kometen 21P/Giacobini-Zinner zurückzuführen. Ihr Maximum wird für den 9. Oktober erwartet. Den ganzen Oktober über ist zudem der Sternschnuppenstrom der Orioniden aktiv. Die Meteore haben ihren Ausgangspunkt im Sternbild Orion. Mit dem Maximum wird am 21. Oktober gerechnet. Der Oktober bietet Freunde von Finsternis zudem noch ein kleines Schmankerl: Am 25. Oktober lässt sich von Mitteleuropa aus eine partielle Sonnenfinsternis beobachten - vorausgesetzt natürlich, das Wetter spielt mit. Die maximale Bedeckung ist dabei gegen 12 MESZ zu erwarten, allerdings wird die Sonne dabei noch nicht einmal zur Hälfte bedeckt sein. Dass der Sommer nun endgültig vorüber ist, macht auch ein anderer Sachverhalt deutlich: Ende Oktober endet nämlich auch die Sommerzeit und wir bekommen die Stunde, die uns im Frühjahr "gestohlen" wurde, wieder zurück. Dies geschieht in der Nacht vom 29. auf den 30. Oktober: Um 3 Uhr morgens wird die Uhr wieder auf 2 Uhr zurückgestellt.
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