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Jupiter, der größte Planet des Sonnensystems, steuert auf seine Oppositionsstellung zur Sonne zu, die er drei Tage nach Herbstbeginn erreicht. Auch der Mars wird ein immer auffälligeres Objekt, nur Venus beendet ihre Zeit als Morgenstern. Langsam muss man sich zudem von den sommerlichen Sternbildern verabschieden.
Nach diesem trockenen Sommer hat man Zweifel, ob man sich für die nächsten Wochen wirklich klares Wetter wünschen sollte - schließlich braucht die Natur dringend Regen. Doch zumindest in der Nacht könnte es dann ja einmal mit dem Regen aufhören, so dass sich noch ein letzter Blick an den sommerlichen Sternhimmel werfen lässt - oder auf die Boten des bevorstehenden Herbstes. Im September kann es nämlich in der Nacht schon recht kühl und herbstlich werden, was auch auch der Grund dafür sein dürfte, warum die Meteorologen den September in ihren Statistiken schon offiziell als Herbstmonat zählen. Manche sprechen daher auch von einem "meteorologischen Herbstanfang" am 1. September, obwohl es einen solchen offiziell gar nicht gibt. Für die Astronomie und den offiziellen Kalender ist auf jeden Fall noch rund drei Wochen Sommer: Tag-und-Nacht-Gleiche ist erst am 23. September um 3:04 MESZ. Ab dann sind auf der Nordhalbkugel der Erde die Tage wieder kürzer als die Nächte. Und dass die Tage kürzer werden, macht sich besonders in der Zeit um die Tag- und Nachtgleiche sehr deutlich bemerkbar. Das Ende des Sommers ist auch am nächtlichen Sternenhimmel zu sehen: Zwar sind dort noch immer die Konstellationen zu finden, die uns auch in den letzten Monaten schon bei unserem Rundgang am Himmel begleitet haben, doch lassen sich inzwischen auch die Sternbilder des Herbstes immer besser beobachten. Ein Beispiel ist das auffällige Rechteck des Pegasus. Dessen nordöstlicher Stern, Sirrah oder Alpheratz genannt, ist übrigens schon Teil des Sternbilds Andromeda. Wer am Abend einen freien Blick nach Südosten hat, kann hier einen vergleichsweise hellen Stern, nämlich Fomalhaut, oder Alpha Piscis Austrini, entdecken. Er ist der achtzehnthellste Stern am Nachthimmel und liegt in rund 25 Lichtjahre Entfernung im Sternbild Südlicher Fisch (lateinisch Piscis Austrinus).
Eine gedachte Linie von Fomalhaut zu Atair im Sternbild Adler, dem zwölfthellsten Stern am Nachthimmel, hilft einem auch, ein anderes, weniger auffälliges Sternbild zu finden, das wegen seiner Form auch hin und wieder als "Lächeln am Himmel" bezeichnet wird - das Sternbild Steinbock [Findkarte]. Es liegt in der Mitte unterhalb der Verbindungslinie der beiden hellen Sterne. Der Hauptstern des Steinbocks, Alpha Capricorni (die westliche Ecke des Sternbildes), besteht eigentlich aus zwei Sternen, was sich schon mit guten Augen erkennen lässt. Mit einem Fernrohr kann man auch das einzige Deep-Sky-Objekt ausmachen, das der Steinbock zu bieten hat: den Kugelsternhaufen M 30. Manche Sternbilder sind das ganze Jahr über am Himmel zu sehen. Dazu gehört etwa das Sternbild Kepheus (Cepheus), das im September jedoch besonders hoch am Himmel steht. Seine Form erinnert an ein Haus, dessen Spitze ungefähr auf den Himmelspol zeigt. Das Sternbild - oder genauer, einer seiner Sterne, nämlich Delta Cephei - wurde Namensgeber einer in der Astronomie sehr wichtigen Gruppe von Sternen, der sogenannten Cepheiden. Cepheiden sind pulsierende Sonnen, die die Astronomen zur Entfernungsmessung verwenden. Sie ändern regelmäßig ihre Helligkeit und aus den Perioden dieser Helligkeitsänderungen lässt sich die tatsächliche Helligkeit des Sterns berechnen. Ist diese bekannt, kann man durch Vergleich mit der beobachteten Helligkeit auf der Erde die Entfernung des Sterns bestimmen. Im Sternbild Kepheus befindet sich auch der Stern Mu Cephei, der vor allem im Fernglas durch seine tiefrote Farbe auffällt. Der berühmte Astronom Sir Wilhelm Herschel nannte diesen Stern daher auch "Granatstern". Bei ihm handelt es sich um einen Roten Riesenstern, dessen Helligkeit durch Pulsationen in seiner äußeren Hülle schwankt. Und natürlich gibt es auch Planeten im September zu sehen: Die Venus ist weiterhin "Morgenstern" und ist vor Sonnenaufgang im Osten zu sehen. Sie wandert im September durch das Sternbild Löwe und beendet ihre Zeit als Morgenstern. Unser anderer Nachbar im Sonnensystem, Mars, befindet sich im Sternbild Stier, steuert allmählich auf seine Opposition zu und wird entsprechend immer heller. Der Gasriese Jupiter erreicht am 26. September seine Opposition, ist also praktisch die gesamte Nacht über zu sehen und der Glanzpunkt am Himmel. Er befindet sich im Sternbild Fische. Saturn stand Mitte August in Opposition und befindet sich im Sternbild Steinbock. Der Planet ist deutlich leuchtschwächer als Jupiter, aber trotzdem noch ein markantes Objekt, das vor allem in der ersten Nachthälfte am Himmel präsent ist. Für Sternschnuppenfreunde ist der September kein wirklich vielversprechender Monat: Weder die Pisciden, die aus dem Sternbild Fische zu kommen scheinen, noch Ende des Monats die Tauriden mit Radiant im Stier dürften zu einer merklich erhöhten Sternschnuppenaktivität führen.
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