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4MOST
First Light für ersten Spektrographen in Potsdam
Redaktion / Pressemitteilung des Leibniz-Instituts für Astrophysik Potsdam
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8. April 2022

Der erste von drei Spektrographen für 4MOST, einem neuen Instrument für das ESO-Teleskop VISTA in Chile, ist nun am Leibniz-Instituts für Astrophysik Potsdam eingetroffen. Nur eine Woche nach der Ankunft hat der Spektrograph ein erstes Spektrum nach dem Wiederzusammenbau aufgenommen. Im Laufe des Jahres werden zwei weitere Spektrographen erwartet.

4MOST

In der Integrationshalle des AIP installiert das Team bestehend aus Mitarbeitenden von CRAL, MPIA und AIP den Detektor an den roten Arm des Spektrographen. Foto: AIP  [Großansicht]

Das Instrument 4MOST, das 4-Meter-Multi-Object Spectroscopic Telescope für das VISTA-Teleskop der europäischen Südsternwarte ESO auf dem Paranal in Chile, wird aktuell unter Leitung des Leibniz-Instituts für Astrophysik Potsdam (AIP) gebaut. Es besteht aus drei Spektrographen, die gleichzeitig die Spektren von 2400 Sternen und Galaxien messen sollen. Nach der Fertigstellung in den Partnerinstituten des AIP treten alle drei den Weg nach Potsdam an, damit Mitarbeitende dort das System testen und validieren können.

Zwei sind identische niedrig auflösende Spektrographen, der dritte ein hochauflösender Spektrograph. Jeder der drei Spektrographen wird jeweils über 800 Fasern mit Licht aus dem Teleskop versorgt und besitzt drei Arme in fester Konfiguration, die jeweils dem blauen, grünen und roten Teil des optischen Spektrums entsprechen. Jeder Arm wiederum ist mit einem CCD-Detektor mit 36 Megapixeln ausgestattet. Die niedrig auflösenden Spektrographen werden eine kontinuierliche Wellenlängenabdeckung vom sichtbaren Licht bis zum nahen Infrarot bieten.

Das 4MOST-Partnerinstitut Centre de Recherche Astrophysique de Lyon (CRAL) im französischen Lyon stellte im Dezember 2021 den ersten der drei Spektrographen fertig. Nach den Abnahmetests wurde er demontiert und verpackt, um den Versand zum AIP vorzubereiten. Vier Lastwagen transportierten ihn am 29. März 2022 zum Babelsberger Campus des AIP. Ein Team von fünf Kolleginnen und Kollegen des CRAL, unterstützt durch das lokale 4MOST-Integrationsteam und zwei Mitarbeitende des Max-Planck-Instituts für Astronomie (MPIA) in Heidelberg, packte den Spektrographen aus. Nach der Remontage erblickte der Spektrograph nun in Potsdam sein "erstes Licht".

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"Die Lieferung und das 'erste Licht' des ersten niedrig auflösenden Spektrographen ist ein wichtiger Meilenstein für das 4MOST-Projekt", betont 4MOST-Projektleiter Joar Brynnel. "Wir haben den Erhalt dieser wichtigen Komponente freudig begrüßt und freuen uns nun auf ihren Wiedereinbau in der Integrationshalle des AIP." Die beiden verbleibenden Spektrographen sollen im August und Oktober 2022 geliefert werden. "Die Reintegration des ersten Spektrographen am AIP verlief ziemlich reibungslos", so Alban Remillieux, Projektleiter für den niedrig auflösenden Spektrographen von CRAL. "Dieser Erfolg war möglich dank eines gut gesicherten Transports, was den Wiederzusammenbau erheblich erleichterte, und der wertvollen Unterstützung des lokalen 4MOST-Integrationsteams am AIP, welche die Effizienz und Zuverlässigkeit des CRAL-Teams während der Reintegration verbesserte."

Das 4MOST-Konsortium besteht aus 17 Instituten in Deutschland, Australien, Frankreich, den Niederlanden, Schweden, der Schweiz und dem Vereinigten Königreich und wird vom AIP geleitet. 4MOST wird am VISTA-Teleskop der ESO am Paranal in Chile montiert. Das Design von 4MOST ermöglicht es, in fünfjährigen Durchmusterungen Dutzende von Millionen von Spektren zu sammeln, selbst für Ziele, die über einen großen Teil des Himmels verteilt sind.

Das Instrument wird auch über eine ausreichende Wellenlängenabdeckung verfügen, um die Geschwindigkeiten von extragalaktischen Objekten über einen großen Rotverschiebungsbereich zu erfassen und so Messungen der Entwicklung von Galaxien und der Struktur des Kosmos zu ermöglichen. Mit diesem außergewöhnlichen Instrument lassen sich viele wissenschaftliche Ziele verwirklichen, aber das Design ist vor allem darauf ausgerichtet, die Himmelsbeobachtungen der drei wichtigen weltraumgestützten Observatorien von vorrangigem europäischem Interesse zu ergänzen: Gaia, EUCLID und eROSITA.

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siehe auch
4MOST: Ein Instrument mit vielen Zielen - 7. März 2019
4MOST: 75 Millionen Spektren in 15 Jahren - 23. August 2016
Links im WWW
4MOST - 4-metre Multi-Object Spectroscopic Telescope
Leibniz-Instituts für Astrophysik Potsdam
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