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DER STERNENHIMMEL IM JULI 2021
Gasriesen, Aphel und die Hundstage
von Stefan Deiters
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1. Juli 2021

Der Juli ist der erste vollständige Sommermonat des Jahres. Gleichzeitig erreicht die Erde zu Monatsbeginn den sonnenfernsten Punkt ihrer Bahn. Ansonsten locken die Sterne des Sommers. Einem Stern des Winterhimmels allerdings verdanken die Hundstage Ende Juli ihren Namen. Die Planeten Jupiter und Saturn sind inzwischen auch schon vor Mitternacht zu sehen.

Jupiter - Mond - Saturn

Blick nach Südosten in der Nacht vom 25. auf den 26. Juli 2021 kurz nach Mitternacht: Der Mond gesellt sich zu Jupiter (links) und Saturn (rechts). Bild: astronews.com / Stellarium [Großansicht]

Seit etwas mehr als einer Woche ist er jetzt da, der kalendarische Sommer. Der Juli ist somit der erste Monat, der komplett im Sommer liegt. In den noch kurzen und hoffentlich auch warmen Nächten bleibt man auch schon einmal länger draußen und beobachtet, wie die ersten Sterne langsam am Himmel sichtbar werden.

Zu den in jedem Jahr wiederkehrenden astronomischen Daten zählen auch die Tage, an denen die Erde ihren größten und ihren geringsten Abstand von der Sonne hat. Astronomen nennen diese Punkte Aphel und Perihel. Der Punkt des geringsten Abstands von der Sonne, das Perihel, wird jeweils Anfang Januar durchlaufen, der Punkt mit dem größten Abstand Anfang Juli - in diesem Jahr am 5. Juli. Die Erde ist dann 152 Millionen Kilometer von der Sonne entfernt, Anfang Januar waren es "nur" 147 Millionen Kilometer.

Die Entstehung der Jahreszeiten, das wird dadurch noch einmal deutlich, hat also nichts mit dem Abstand der Erde von der Sonne zu tun, sondern ausschließlich mit der Neigung der Erdachse: Während eines Umlaufs um die Sonne bekommt dadurch einmal die Nordhalbkugel und einmal die Südhalbkugel der Erde mehr Sonnenstrahlen ab. In unserem Sommer ist die Nordhalbkugel der Sonne zugeneigt, auf der Südhalbkugel hingegen herrscht Winter.

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Passend zur Jahreszeit sind am Himmel noch immer die typischen Sommersternbilder prominent vertreten: Wega im Sternbild Leier, Deneb im Sternbild Schwan und Altair im Adler bilden das sogenannte Sommerdreieck [Findkarte]. Doch auch der kommende Herbst kündigt sich mit dem Sternbild Pegasus schon an. Ganz in der Nähe von Wega findet sich mit Epsilon Lyrae ein bekanntes Vierfach-Sternsystem, von dem sich zwei Komponenten schon mit dem Fernglas, alle vier mit einem kleinen Teleskop auflösen lassen. Epsilon Lyrae ist rund 160 Lichtjahre von der Erde entfernt.

Ende Juli beginnen die Hundstage. Ihren Namen haben sie von Sirius, der bei uns eher als Stern des Winterhimmels bekannt ist. Von den alten Ägyptern aber wurde Sirius, der hellste Stern am Himmel nach unserer Sonne, "Hundsstern" genannt und sein Erscheinen dort im Sommer - zusammen mit der sommerlichen Hitze - ist verantwortlich für die noch immer gebräuchliche Bezeichnung "Hundstage". Für die Ägypter war das Erscheinen des Sirius ein Warnsignal, das die bevorstehende Flut des Nils ankündigte.

Schaut man gegen Mitternacht Richtung Süd-Osten und befindet sich fernab störender Lichter, kann man das helle Band der Milchstraße in seiner ganzen Pracht bewundern. Mit einem Feldstecher ist diese Region am Himmel eine wahre Fundgrube: Ein Sternhaufen und Nebel reiht sich hier an den nächsten. Oberhalb des Sternbilds Schütze finden sich die wohl eindrucksvollsten Nebel des nördlichen Sternenhimmels: Der Lagunen-Nebel (M 8) und der etwas nördlich davon gelegene Trifidnebel (M 20) [Findkarte].

Der Lagunen-Nebel ist größer und heller als der Trifidnebel und rund 5.000 Lichtjahre von der Erde entfernt. Mit einem kleinen Teleskop erkennt man bereits, dass der Nebel von einem dunklen Band aus Staub geteilt wird, das dem Nebel seinen Namen gab. Der Trifidnebel ist rund 9.000 Lichtjahre von der Erde entfernt und ist besonders durch ein eindrucksvolles Bild des Hubble-Weltraumteleskops bekannt geworden. Es zeigte eine stellare Kinderstube voller Sternenembryos, die von der intensiven Strahlung eines nahen Riesensterns langsam aufgelöst wird (siehe Bild des Tages vom 28. April 2009).

Unter den Planeten nähert sich der Gasriese Jupiter allmählich seiner Opposition, die er im kommenden Monat erreicht. Der Planet steht im Sternbild Wassermann und ist inzwischen auch schon vor Mitternacht zu sehen. Zur Opposition wird der Gasriese dann die gesamte Nacht über am Himmel auszumachen sein. Der Ringplanet Saturn erreicht etwas früher als Jupiter seine Oppositionsstellung. Entsprechend ist er im Juli auch schon länger vor Mitternacht zu beobachten. Der Ringplanet wandert durch den Steinbock. Der Rote Planet Mars ist nicht mehr zu sehen, die Venus ist weiterhin Abendstern, allerdings noch immer nicht wirklich auffällig, da sie keine große Höhe über dem Horizont erreicht.

Zum Monatsende könnte auch der Meteorschauer der Delta-Aquariden sichtbar sein, dessen Ausstrahlungspunkt im Sternbild Wassermann liegt. Es handelt sich aber um einen relativ unauffälligen Meteorstrom. Das Maximum wird für den 30. Juli erwartet. Den ganzen Juli über sind die Alpha-Capricorniden mit dem Ausstrahlungspunkt im Steinbock aktiv. Experten erwarten aber nicht mehr als vielleicht fünf bis zehn Objekte pro Stunde im Maximum am 30. Juli. Auch die ersten Perseiden könnten in der zweiten Julihälfte schon zu sehen sein.

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Der Sternenhimmel im Juli 2021. Diskutieren Sie mit anderen Lesern im astronews.com Forum.
siehe auch
Der Sternenhimmel im Juli 2021 - ergänzende Informationen
Findkarte - Trifidnebel
Findkarte - Sommerdreieck
Sternenhimmel - Sternkarten
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