20 neue Monde des Ringplaneten entdeckt
von Stefan Deiters astronews.com
8. Oktober 2019
Jetzt ist es offiziell: Nach der Entdeckung von 20 weiteren
Monden des Saturn hat dieser nun 82 Monde und damit drei Trabanten
mehr als der Gasriese Jupiter, der bisherige Rekordhalter. Die Neuentdeckungen
haben jeweils nur einen Durchmesser von wenigen Kilometern und umkreisen den
Ringplaneten auf sehr weiten Bahnen. Nun werden Namen für die neuen Monde
gesucht.
Um den
Ringplaneten Saturn wurden nun 20 neue Monde
entdeckt.
Bild: NASA/JPL-Caltech/Space Science
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Bislang hatte der größte Planet des Sonnensystems auch die meisten Monde. Das
hat sich nun offiziell geändert - zumindest vorerst: Das zuständige Minor Planet
Center der Internationalen Astronomischen Union bestätigte am Montag die
Entdeckung von 20 neuen Monden um den Saturn. Der Ringplanet verfügt damit über
82 Monde - und damit über drei mehr als Jupiter.
Die Neuentdeckungen sind winzige Monde mit einem Durchmesser von jeweils nur
rund fünf Kilometern. 17 von ihnen umkreisen Saturn auf einer retrograden
Umlaufbahn, sie bewegen sich also entgegen der Eigenrotation von Saturn um den
Planeten. Drei Monde haben prograde Bahnen, laufen also so um den Planeten um,
wie sich dieser um seine Achse dreht.
Zwei der neuen prograden Monde haben einen etwas geringeren Abstand von
Saturn und benötigen rund zwei Jahre für einen Umlauf um den Ringplaneten. Die
anderen Monde benötigen dafür mehr als drei Jahre. "Die Untersuchung der Bahnen
dieser Monde kann uns etwas über ihren Ursprung verraten und über die
Bedingungen, die zum Zeitpunkt ihrer Entstehung in der Umgebung von Saturn
geherrscht haben müssen", so Scott S. Sheppard von der Carnegie Institution of
Science, der das Entdeckerteam geleitet hat.
Die zahlreichen winzigen Monde, die Saturn und auch Jupiter umkreisen,
werden von Fachleuten anhand ihrer Bahnneigung in verschiedene Gruppen
eingeteilt. Monde, die sich einer solchen Gruppe zuordnen lassen, könnten durch
das Auseinanderbrechen eines größeren Mondes entstanden sein. Dies deutet auf
Kollisionen zwischen Monden oder mit Asteroiden in der Vergangenheit hin. Auch
die Neuentdeckungen kann man solchen schon bekannten Gruppen
zuordnen. Einer der neuen Mond ist zudem der am weitesten von Saturn entfernte
Trabant
überhaupt.
Die Monde wurde mithilfe von Beobachtungen des Subaru-Teleskops auf dem
Gipfel des Mauna Kea auf Hawaii entdeckt. "Mit einigen der größten Teleskope der
Welt sind wir dabei, die Liste der Monde um die Gasplaneten des Sonnensystems zu
vervollständigen", so Sheppard. "Sie spielen eine wichtige Rolle, um mehr
über die Entstehung und Entwicklung der Planeten des Sonnensystems zu erfahren."
Die Carnegie Institution of Science lädt die Öffentlichkeit dazu
ein, Namensvorschläge für die neuen Monde zu machen. Entsprechend der
Gruppenzugehörigkeit der Monde sollten es Namen von Riesen aus der gallischen,
der nordischen oder der Mythologie der Inuit sein. Vorschläge können
einfach per Twitter an den Account
@SaturnLunacy mit dem Hashtag #NameSaturnsMoons gemacht werden - mit einer
kurzen
Begründung für den Vorschlag oder einer entsprechenden Illustration. Der vorgeschlagene Name darf nicht
schon für ein anderes Objekt im Sonnensystem vergeben sein. Einsendeschluss ist
der 6. Dezember 2019.
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