Zehn Tage keine Befehle von der Erde
von
Stefan Deiters astronews.com
27. August 2019
Curiosity, InSight und Co. müssen in den
nächsten zehn Tagen ohne Kommandos von der Erde auskommen. Der Rote Planet steht
Anfang September in Konjunktion zur Sonne und damit, von der Erde betrachtet,
direkt hinter unserem Zentralstern. Die NASA hat daher angekündigt, von morgen
an bis zum 7. September keinerlei neue Kommandos zu ihren Marssonden schicken zu
wollen.
Auch der Marsrover Curiosity, hier eine Aufnahme aus dem
Januar 2019, muss auf neue Kommandos von der Erde verzichten.
Bild: NASA / JPL-Caltech / MSSS [Großansicht] |
Alle etwa 26 Monate steht der Mars in Konjunktion zur Sonne. Das
bedeutet, dass sich der Rote Planet - von der Erde aus betrachtet - direkt
hinter unserem Zentralstern befindet. Für die Kommunikation mit Sonden auf dem
Mars und im Marsorbit ist diese Zeit äußerst ungünstig. Beim Senden und
Empfangen von Daten muss nämlich mit erheblichen Störungen gerechnet werden,
wenn es denn überhaupt möglich ist.
Um zu verhindern, dass Sonden verstümmelte Kommandos empfangen, die dann
eventuell zu Fehlfunktionen führen könnten, hat die amerikanische
Weltraumbehörde NASA nun angekündigt, in der Zeit vom 28. August bis zum 7.
September auf das Senden von Befehlen zu ihren Marssonden verzichten zu wollen.
Auch in den Tagen zuvor kann es zur Vorbereitung schon bestimmte Einschränkungen
für das Senden von Befehlen geben.
"Es ist wieder diese Zeit", meint Roy Gladden, der für die Datenübertragung
zum Mars am Jet Propulsion Laboratory der NASA in Pasadena
verantwortlich ist. "Unsere Ingenieure bereiten die Sonden seit Monaten auf die
Konjunktion vor. Sie werden weiterhin wissenschaftliche Daten sammeln und einige
werden auch versuchen, diese nach Hause zu schicken. Wir senden aber keine
Kommandos, da die Gefahr besteht, dass diese fehlerhaft ankommen könnten."
Für die NASA, die einen Rover und einen Lander auf der Oberfläche sowie
mehrere Sonden im Marsorbit betreibt, ist es nicht die erste Konjunktion. Die
jetzt angekündigten Maßnahmen hatten sich bereits früher bewährt. Die Rover,
Lander und Sonden bekommen für die kommenden Tage jeweils bestimmte
Arbeitsaufträge, die sie eigenständig abarbeiten können. Der Rover wird in
dieser Zeit allerdings nicht fahren, der Lander und der Rover ihre Arme nicht
bewegen.
Nach dem Ende der Kommunikationspause werden die gesammelten Daten dann zur
Erde übertragen. In den nächsten zwei Wochen dürfte es somit weniger Rohbilder
vom Mars geben, dafür in der darauffolgenden Zeit etwas mehr als üblich. Der
Mars steht genau am 2. September in Konjunktion zur Sonne.
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Mission Mars, die astronews.com-Berichterstattung über die Erforschung des roten Planeten |
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