Sterne des Sommers und die Perseiden
von
Stefan Deiters astronews.com
1. August 2019
Der August hat am Himmel mehr zu bieten, als nur die Sterne
des Sommers: So sind am Abend noch die zwei größten Planeten des Sonnensystem zu
sehen und auch der Merkur wird zur Monatsmitte am Morgen sichtbar. Der
Sternschnuppenstrom der
Perseiden wird in diesem Jahr allerdings rund um sein Maximum erheblich durch den Mond gestört.
Blick nach Süden gegen 23 Uhr am 12. August 2019: Der Mond
steht in der Nähe von Saturn, westlich davon ist noch Jupiter
zu sehen. Bild: astronews.com / Stellarium [Großansicht] |
Am nächtlichen Himmel zeigen sich die Sternbilder der wärmsten Jahreszeit in
voller Schönheit. Ihre auffälligsten Sterne bilden das Sommerdreieck [Findkarte],
das aus Wega in der Leier, Deneb im Schwan und Altair im Adler besteht. Zum
Monatsende allerdings zeigen sich am Himmel bereits die ersten Vorboten des
Herbstes: Mit dem Sternbild Pegasus erobert sich allmählich ein typisches
Herbststernbild mehr und mehr seinen Platz.
Ganz in der Nähe von Wega, also der einen Ecke des Sommerdreiecks, findet sich mit Epsilon Lyrae ein
bekanntes Vierfach-Sternsystem. Es besteht aus zwei engen Sternpaaren. Schon mit
einem Fernglas kann man erkennen, dass Epsilon Lyrae mehr als nur ein Stern ist.
Ein kleines Teleskop zeigt dann schon die vier Partner des Systems, die alle ein
wenig massereicher sind als unsere Sonne und rund 800 Millionen Jahre alt.
Epsilon Lyrae ist rund 160 Lichtjahre von der Erde entfernt.
Einige Sternbilder sind typisch für eine bestimmte Jahreszeit, andere
hingegen lassen sich das ganze Jahr über am nächtlichen Himmel beobachten. Sie
werden aus Sternen gebildet, die sich so nahe am Himmelspol befinden, dass sie nie unter den Horizont sinken.
Man nennt diese Sterne Zirkumpolarsterne. Dazu gehören auch
die Sterne des Sternbilds Kassiopeia, das man eigentlich am
Himmel kaum übersehen kann. Es gleicht nämlich dem Buchstaben "W" und wird
deswegen oft nur als "Himmels-W" bezeichnet. Mythologisch ist Kassiopeia die Königin von
Äthiopien, Gemahlin des Cepheus und Mutter der Andromeda. Sie rühmte sich
schöner als andere Frauen zu sein.
Unterhalb von Kassiopeia liegt das Sternbild Perseus. Dieses
Sternbild spielt im August besonders für Sternschnuppenfreunde eine wichtige
Rolle, ist es doch der Ausgangsstrahlungspunkt, der sogenannte Radiant, der Perseiden. Die Perseiden sind wohl der zurzeit
"zuverlässigste" Sternschnuppenschauer und machen sich regelmäßig im
letzten Julidrittel und in den ersten zweieinhalb Wochen des August am Himmel bemerkbar. Sie gehen auf den Kometen
Swift-Tuttle zurück, in dessen staubigen Kometenschweif die Erde immer im Juli
und August gerät.
Winzige Staubpartikel dringen mit einer Geschwindigkeit von fast 200.000
Kilometern pro Stunde in die Erdatmosphäre ein und sorgen durch ihr Verglühen
für die eindrucksvollen Leuchterscheinungen. Am intensivsten ist der
Sternschnuppenstrom, wenn die Erde gerade den staubigsten Teil des
Kometenschweifs durchläuft. Das Maximum wird in diesem Jahr in der Nacht vom 12.
auf den 13. August erwartet. Zum Maximum können schon einmal hundert Sternschnuppe pro Stunde
zu sehen sein, allerdings stört in diesem Jahr das Licht des Mondes erheblich,
so dass man vielleicht besser in den Tagen vor und nach dem Maximum nach diesen
Sternschnuppen Ausschau halten sollte. Im Volksmund werden die Perseiden auch
Laurentiustränen genannt. Die Bezeichnung geht auf Laurentius von Rom zurück,
der am 10. August 258 in Rom zu Tode gefoltert wurde.
Unser Nachbarplanet Venus steht im August in oberer
Konjunktion zur Sonne und bleibt diesen Monat unsichtbar. Auch unser anderer Nachbarplanet Mars ist nicht mehr am
Himmel zu sehen. Der Gasriese Jupiter befindet sich im
Sternbild Schlangenträger und ist noch ein markantes Objekt am Abendhimmel. Auch
der
Ringplanet Saturn, dieser im Sternbild Schütze, ist hier
zu sehen ist. Zur Monatsmitte ist am Morgenhimmel zudem für etwa zwei Wochen der Planet
Merkur auszumachen.
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