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INSIGHT
Erstes Marsbeben registriert?
von Stefan Deiters
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24. April 2019

Das Seismometer an Bord des NASA-Marslanders InSight könnte Anfang April das erste Marsbeben registriert haben. Bestätigt sich der Verdacht, wäre damit erstmals eine Erschütterung auf dem Mars registriert worden, die im Inneren des Planeten ihren Ursprung hat. Von weiteren solchen Messungen versprechen sich die Forscher neue  Erkenntnisse über den inneren Aufbau des Roten Planeten.

SEIS

Dieses Bild entstand am 19. März 2019 und zeigt die kuppelförmige Abdeckung des Seismometers SEIS. Bild: NASA/JPL-Caltech  [Großansicht]

Das schwache Signal wurde vom Seismic Experiment for Interior Structure (SEIS) am 6. April 2019 aufgezeichnet, am 128. Marstag des Landers InSight auf der Oberfläche des Roten Planeten. Zum ersten Mal ist damit ein Signal registriert worden, das offenbar nicht durch Phänomene auf der Oberfläche des Mars zu erklären ist, etwa durch Wind. Die Wissenschaftler sind noch immer mit der Analyse des Signals beschäftigt, um den Ursprung genauer feststellen zu können.

"InSights erste Messungen sind praktisch die Fortsetzung der Wissenschaft, die mit den Apollo-Missionen der NASA begonnen wurde", so Bruce Banerdt vom Jet Propulsion Laboratory der NASA, der verantwortliche Wissenschaftler der InSight-Mission. "Bislang haben wir nur Hintergrundrauschen gesammelt, aber jetzt, mit dem ersten richtigen Signal, beginnt praktisch ein neues Wissenschaftsfeld: Seismologie auf dem Mars."

Dieses erste, nur sehr schwache seismische Signal war noch zu schwach, um daraus sicher etwas über das Innere des Roten Planeten ableiten zu können. Genau dies ist aber der Grund, weshalb man mit InSight erstmals ein Seismometer mit auf den Mars genommen hat. Seismologisch gesehen ist der Mars extrem ruhig, weshalb das Seismometer schon die geringsten Erschütterungen der Oberfläche registrieren kann. Auf der Erde wäre ein so schwaches Signal, wie es SEIS jetzt gemessen hat, in vielen anderen Störgeräuschen durch Ozeanwellen und Wetterphänomene untergegangen.

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"Das Ereignis am 128. Marstag ist deswegen so spannend, weil es in Stärke und Dauer den Mondbeben ähnelt, die während der Apollo-Missionen auf der Mondoberfläche gemessen wurde", so Lori Glaze von der Planetary Science Division am NASA-Hauptquartier. Während der Apollo-Mondmissionen waren insgesamt fünf Seismometer auf der Mondoberfläche installiert worden, die zwischen 1969 und 1977 mehrere tausend Mondbeben registriert haben.

Mit SEIS wurden noch drei weitere seismische Signale entdeckt, die allerdings noch schwächer waren und deren Ursprung noch komplett ungeklärt ist. Das Signal am 128. Marstag ist für das Team daher ein wichtiger Meilenstein, ganz unabhängig davon, wodurch es letztlich ausgelöst wurde. "Wir haben für Monate auf ein Signal wie dieses gewartet", freut sich Philippe Lognonné, der Leiter des SEIS-Teams am Institut de Physique du Globe de Paris (IPGP). "Es ist toll, endlich den Beweis zu haben, dass der Mars noch immer seismisch aktiv ist."

Auf der Erde entstehen Erdbeben in der Regel durch die Verschiebung tektonischer Platten. Solche Plattentektonik gibt es auf Mond und Mars nicht. Allerdings kühlen diese Körper noch immer ab, wodurch sie allmählich schrumpfen. Dies sorgt für Spannungen, die schließlich Beben verursachen können.

Die Messung solcher Beben ist keine einfache Angelegenheit, da das Messgerät möglichst gut von anderen Erschütterungen abgeschirmt sein muss. So befindet sich SEIS beispielsweise unter einer kuppelartigen Schutzverkleidung, die das Instrument vor Wind aber auch vor Temperaturschwankungen schützt. Die so erreichte Empfindlichkeit auf der Marsoberfläche ist sogar höher, als vom Team im Vorfeld erwartet worden war.

In einem Video, das auch auf Youtube zu sehen ist, wurden die von SEIS registrierten Erschütterungen hörbar gemacht.

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siehe auch
InSight: Das Seismometer steht auf dem Marsboden - 21. Dezember 2018
InSight: Liveblog: Die Landung auf dem Mars - 26. November 2018
Mission Mars, die astronews.com-Berichterstattung über die Erforschung des roten Planeten
Links im WWW
NASA
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