Den erdnahen Weltraum nachhaltig nutzen
Redaktion
/ idw / Pressemitteilung des Deutschen Forschungszentrums für Künstliche
Intelligenz GmbH astronews.com
6. März 2019
Erdnahe Asteroiden werden in der Regel als Gefahr gesehen,
da ein Einschlag das Leben auf der Erde im schlimmsten Fall vernichten könnte. Sie bieten
allerdings auch Chancen, wenn sich nämlich ihre Ressourcen nachhaltig nutzen
lassen würden. Diese und andere Themen stehen im Fokus des EU-Trainingsnetzwerks
Stardurst Reloaded zur nachhaltigen Nutzung des erdnahen Weltraums.
Im Rahmen des Projekts Stardust Reloaded
soll für eine nachhaltige Nutzung des erdnahen
Weltraums geforscht werden.
Bild:Space for Art Strathclyde Aerospace
Centre of Excellence [Großansicht] |
Erdnahe Asteroiden bergen für die Erde und ihre Bewohner nicht nur Risiken,
sondern auch großes Potenzial. Unter Beteiligung des Deutschen
Forschungszentrums für Künstliche Intelligenz (DFKI) entwickelte das
EU-Trainingsnetzwerk Stardust neue Methoden zur Überwachung und
Ablenkung von Asteroiden, um Kollisionen mit der Erde zu vermeiden. Im nun
gestarteten Folgevorhaben Stardust Reloaded erhalten
Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler erneut eine Plattform, um mit
einer Förderung von 4 Millionen Euro zu erforschen, wie sich Asteroiden und der
erdnahe Weltraum nicht nur erkunden, sondern auch auf nachhaltige Art und Weise
nutzen lassen.
Der stetig wachsende Weltraumverkehr in der Erdumlaufbahn – bestehend aus
Asteroiden, tausenden von aktiven und inaktiven Satelliten und jeder Menge
Weltraumschrott – beeinflusst den erdnahen Weltraum in unvorhersehbarer Weise.
Obwohl statistisch nicht sehr wahrscheinlich, so würde ein Asteroideneinschlag
auf der Erde verheerende Konsequenzen für unseren Planeten nach sich ziehen. In
dem von der University of Strathclyde koordinierten Trainingsnetzwerk
Stardust Reloaded bieten 20 europäische Partner – darunter das DFKI
Robotics Innovation Center – insgesamt 15 jungen Forscherinnen und Forschern,
die Möglichkeit, sich wissenschaftlich mit den Chancen und Risiken von
Asteroiden zu beschäftigen. Das Projekt wird durch das Marie Curie Initial
Training Network (ITN) im Rahmen des H2020-Programms der Europäischen Union
gefördert.
Ziel des Projekts ist es, unser Wissen über die Entwicklung des erdnahen
Weltraums, insbesondere über die Form, Schwerkraft, Zusammensetzung und Dynamik
von Asteroiden und Kometen, zu erweitern. In diesem Zusammenhang soll etwa
erforscht werden, wie sich der zunehmende Weltraumverkehr so bewältigen und
organisieren lässt, dass Kollisionen mit der Erde, Satelliten und anderen
erdnahen Flugkörpern verhindert werden können. Zudem liegt der Fokus des
Projekts auf einer nachhaltigen Nutzung des Weltraums – eine Notwendigkeit für
die Zukunft, die zunehmend auf weltraumgestützte Ressourcen angewiesen ist.
Das DFKI Robotics Innovation Center bringt in das Stardust Reloaded-Netzwerk
seine langjährige Expertise in der Entwicklung mobiler autonomer Roboter
speziell für den Einsatz in menschenfeindlichen und extremen Umgebungen, wie dem
Weltraum oder der Tiefsee, ein. Hierbei steht die Entwicklung eines
Echtzeit-Steuerungssystems für robotische Manipulatoren im Mittelpunkt. An
unbemannten Satelliten montiert, lassen sich Manipulatoren im Rahmen von
Rendezvous einsetzen, um Satelliten zu reparieren oder Weltraumtrümmer aus dem
Orbit zu entfernen. Dies stellt insofern eine enorme Herausforderung dar, als
solche Manöver ein hohes Maß an Autonomie erfordern und jede Bewegung des
Manipulators wiederum die Position und Orientierung des mit ihm ausgestatteten
Satelliten beeinflusst. Am DFKI sollen hierfür Echtzeit-Steuerungsalgorithmen
für einen freischwebenden Manipulator entwickelt und mithilfe eines
Unterwasserfahrzeugs unter realitätsnahen Bedingungen getestet werden.
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