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DER STERNENHIMMEL IM MÄRZ 2019
Planeten am Morgen und ein Osterparadox
von Stefan Deiters
astronews.com
1. März 2019

Der März bringt auch kalendarisch den Frühling, die Nächte sind bald also wieder kürzer als die Tage. Schade eigentlich, denn am Himmel - in den typischen Sternbildern dieser Jahreszeit - gibt es viel zu sehen. Planeten sollte man aber eher am frühen Morgen suchen, denn nur Mars hält noch abends die Stellung. Zum Monatsende werden dann die Uhren wieder auf Sommerzeit umgestellt.

Jupiter - Saturn

Blick nach Süden gegen 5 Uhr MEZ am 15. März: Zu sehen sind Saturn (links) und Jupiter (Mitte). Der rötliche helle Stern rechts ist Antares. Venus geht erst später kurz vor der Sonne weiter östlich auf. Bild: astronews.com / Stellarium [Großansicht]

Für viele fühlten sich die letzten Tage im Februar schon fast nach Frühling an, dabei haben wir noch fast drei Wochen Winter vor uns: Der kalendarische Frühling beginnt nämlich erst am 20. März um 22.58 Uhr MEZ. Die Meteorologen allerdings zählen den gesamten März schon zum Frühling, weil dies das Führen ihrer Statistiken vereinfacht. In den Medien ist daher auch vom 1. März als "meteorologischem Frühlingsanfang" die Rede. Sonst verwendet diesen Begriff eigentlich niemand.

Sicher ist eines: Der kalendarische und damit auch astronomische Frühlingsanfang fällt auf der Nordhalbkugel mit der Tag- und Nachtgleiche im März zusammen und diese ist, wie eingangs erwähnt, in diesem Jahr am 20. März. Danach sind die Tage wieder länger als die Nächte.

Das christliche Osterfest fällt traditionell auf den Sonntag, der auf den ersten Vollmond im Frühling folgt. Der erste Vollmond nach Frühlingsbeginn ist am Donnerstag, den 21. März. Tatsächlich steht aber als Osterdatum der 21. April 2019 im Kalender, der Sonntag nach dem zweiten Frühlings-Vollmond am 19. April. Wie kann das sein? Diese Ausnahme von der traditionellen Faustregel gehört zu den "Osterparadoxien": Zur Berechnung des Osterdatums wird nämlich nicht das tatsächliche Datum der astronomischen Vollmond-Erscheinung verwendet. Vielmehr werden die Daten aus einer zyklischen Reihe aufeinander folgender Vollmonddaten (die auf dem sogenannten Meton-Zyklus beruhen) bestimmt. Die so ermittelten Vollmonddaten für die Osterberechnung können um einen Tag von den astronomischen Vollmonddaten abweichen. In diesem Jahr fällt dieser "zyklische Vollmond" noch auf den 20. März und gilt damit noch als Wintervollmond. Der astronomische Vollmond am 21. März 2019 spielt daher keine Rolle für die Osterberechnung, sondern erst der nächste Vollmond im April.

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Doch wenden wir uns dem nächtlichen Himmel zu, wo sich im März verstärkt die ersten Frühlingsboten bemerkbar machen, wie etwa das Sternbild Löwe. Es ist Mitte des Monats abends im Südosten zu sehen und bietet Amateurastronomen mit der Balken-Spiralgalaxie NGC 2903 ein beliebtes Beobachtungsobjekt [Findkarte]. Dank ihrer relativen Helligkeit ist die rund 25 Millionen Lichtjahre entfernte Galaxie schon mit kleinen Teleskopen zu beobachten. Die Spiralstruktur offenbart sich allerdings erst mit Profi-Teleskopen oder bei langen Belichtungszeiten. NGC 2903 hat einen Durchmesser von 80.000 Lichtjahren und ist damit etwas kleiner als unsere Milchstraße.

Analog zum Wintersechseck, das aus besonders auffälligen Sternen am winterlichen Himmel gebildet wird, gibt es auch ein Frühlingsdreieck [Findkarte], das jetzt abends im Osten zu sehen ist. Es besteht aus den Sternen Regulus im Löwen, Spica in der Jungfrau und Arktur im Bootes. Hoch am Himmel steht derzeit der Große Wagen, die wahrscheinlich bekannteste Konstellation am Nordhimmel. Dabei handelt es sich eigentlich gar nicht um ein richtiges Sternbild, sondern nur um ein Unter-Sternbild, ein sogenannten Asterismus: Der Große Wagen bildet sich aus den sieben hellsten Sternen des Sternbilds Großer Bär.

Wer Planeten beobachten möchte, ist im März am frühen Morgen am besten aufgehoben. Hier ist noch immer unser Nachbarplanet Venus zu sehen, die allerdings immer unauffälliger wird und vom Steinbock in den Wassermann wandert. Auch Jupiter ist ein Planet der zweiten Nachthälfte und befindet sich im Sternbild Schlangenträger. Nicht weit entfernt, im Sternbild Schütze, ist zudem der Ringplanet Saturn auszumachen. Am Abendhimmel hält lediglich der Rote Planet Mars die Stellung: Er wandert vom Widder in das Sternbild Stier.

Für Sternschnuppenfreunde hingegen ist der März ein eher enttäuschender Monat: Weder die Virginiden, die aus dem Sternbild Jungfrau zu kommen scheinen, noch die Hydraiden aus der Wasserschlange sind ein ausgeprägter Sternschnuppenstrom. Im März steht übrigens auch wieder die Zeitumstellung auf Sommerzeit an: In der Nacht vom 30. auf den 31. März wird die Uhr um 2 Uhr um eine Stunde vorgestellt.

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siehe auch
Der Sternenhimmel im Februar 2019 - ergänzende Informationen
Sternenhimmel - Findkarten - Wintersechseck
Sternenhimmel - Sternkarten
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