Planeten am Morgen und die Herbststernbilder
von
Stefan Deiters astronews.com
1. November 2017
Der November gilt als Monat des Schmuddelwetters. Wer
trotzdem einen Blick an den nächtlichen Himmel erhaschen kann, wird mit den
Sternbildern des Herbstes und mit etwas Glück auch mit einigen Sternschnuppen
belohnt. Wer Planeten sehen will, muss an den morgendlichen Himmel schauen: Hier
sind Venus, Jupiter und Mars zu beobachten.
Planeten finden sich im November vor allem am Morgenhimmel.
Hier ein Blick am 16. November in südöstlicher Richtung kurz
vor Sonnenaufgang.
Bild: astronews.com / Stellarium [Großansicht] |
Seit der Umstellung von Sommerzeit auf die normale Zeit am vergangenen
Sonntagmorgen lässt es sich nicht mehr verleugnen: Die dunkle Jahreszeit hat
begonnen und inzwischen ist es schon vor 18 Uhr draußen stockdunkel. So gilt der
November zu Recht als "dunkler" Monat, da hier noch nicht die im Dezember
allgegenwärtige Weihnachtsbeleuchtung zumindest für ein wenig Helligkeit sorgt.
Für Sternfreunde hat der frühere Beginn der Dunkelheit natürlich auch sein
Gutes: Schon am frühen Abend ist nun ein Blick an den Sternenhimmel möglich und
mit etwas Glück ist es dabei noch nicht zu kalt. Bleibt nur zu hoffen, dass auch
das Wetter im November mitspielt und die Beobachtungsabende nicht durch ein im
November leider auch typisches "Schmuddelwetter" beeinträchtigt werden. Zu sehen
gibt es im November nämlich einiges.
So könnten Sternschnuppenfreunde in diesem Monat zumindest ein wenig auf
ihre Kosten kommen. Diese wissen es längst: Der November ist der Monat der Leoniden. Sie sind ab dem
13. November aktiv und zeigen sich in Richtung des Sternbilds
Löwe oder Leo, daher auch der Name dieses Sternschnuppenstroms. Die Leoniden
bestehen aus Material des Kometen 55P/Tempel-Tuttle, der etwa alle 33 Jahre in die Nähe der
Sonne kommt und in diesen Zeiten für eine erhöhte Sternschnuppendichte sorgt. 1998
und 1999 konnte man deswegen teilweise beachtliche Meteorschauer beobachten.
In diesem Jahr dürfte die Ausbeute wieder eher gering sein, allerdings haben
die Leoniden die Astronomen immer wieder überrascht. Das Maximum wird für den
späten Nachmittag des 17. November erwartet, der Radiant, also
Ausstrahlungspunkt, im Sternbild Löwe ist da noch nicht aufgegangen. Erst nach
Mitternacht ist eine Beobachtung möglich, mehr als ein Dutzend Sternschnuppen pro Stunde
sind kaum zu erwarten. In den
folgenden Tagen lässt die Aktivität der Leoniden schnell nach. Zumindest stört
der Mond die Beobachtungen nicht.
In der ersten
Monatshälfte erreichen zudem die Tauriden ihr Maximum. Sie
scheinen aus dem Sternbild Stier zu kommen, dürften allerdings nur für eine
einstellige Zahl von Sternschnuppen pro Stunde sorgen. Es handelt sich
vermutlich sogar um zwei Ströme, die ihr Maximum am 4. und am 10. November erreichen.
Zu den typischen Herbststernbildern gehört das markante Viereck des Pegasus, das am Abend im Südwesten zu sehen ist. Südlich und
östlich davon findet sich das Sternbild Fische, das zwei Fische
darstellen soll, die an ihren Schwänzen mit einer Leine verbunden sind. Der
Körper des einen Fischs ist südlich des Pegasus-Vierecks als kleiner Kreis aus
fünf Sternen zu sehen, der andere als gezackte Linie östlich davon. Das
Sternbild hat die Form eines "V", in dessen Spitze der Stern Alrischa liegt, der
Hauptstern des Sternbilds.
Wer im November Planeten sehen möchte, muss entweder früh aufstehen oder
bereits früh am Abend aktiv werden: Unser
Nachbarplanet Venus ist im November nämlich noch einmal als
"Morgenstern" am Morgenhimmel zu sehen.
Der Planet wandert im Laufe des Monats vom Sternbild Jungfrau in die Waage. Auch unser anderer Nachbar Mars
lässt sich am morgendlichen Himmel blicken. Er ist im Sternbild Jungfrau zu
sehen. Auch Jupiter
ist hier am Morgen zu finden, der Gasriese wandert von der Jungfrau in das
Sternbild Waage. Saturn ist noch in der ersten Monatshälfte
kurz am Abend im Sternbild Schlangenträger zu sehen, Merkur
bleibt unsichtbar.
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