Kursänderung vermeidet Phobos-Kollision
von Stefan Deiters astronews.com
3. März 2017
Die NASA-Sonde Maven hat in dieser Woche
kurzfristig ein Manöver zur Kurskorrektur absolvieren müssen. Auf diese Weise
wurde eine drohende Kollision der Sonde mit dem Marsmond Phobos verhindert.
Berechnungen hatten ergeben, dass sich Maven und Phobos am 6. März ohne
die Korrektur auf ihren jeweiligen Bahnen äußerst nahe gekommen wären.
Die NASA-Sonde Mars Atmosphere and Volatile Evolution (Maven) umkreist den
Roten Planeten seit etwas mehr als zwei Jahren und untersucht die obere
Atmosphäre und Ionosphäre unseres Nachbarplaneten sowie deren Wechselwirkung
mit dem Sonnenwind.
Maven umrundet den Mars auf einer elliptischen Umlaufbahn und der Orbit der
Sonde kreuzt dabei mehrfach im Verlauf eines Jahres die Bahnen anderer
Marssonden und des Mondes Phobos. Da kann es natürlich passieren, dass es zu
einer Kollision kommt - nämlich genau dann, wenn sich Maven und der Mond oder
eine Sonde zur gleichen Zeit am Schnittpunkt ihrer Bahnen befinden.
Am Jet Propulsion Laboratory der NASA hat man diesen Aspekt ständig im Blick
und deshalb klingelten in dieser Woche auch die Alarmglocken: Die Berechnungen
hatten nämlich ergeben, dass Maven und der Marsmond Phobos den Schnittpunkt
ihrer Umlaufbahnen am 6. März in einem zeitlichen Abstand von nur sieben
Sekunden durchlaufen. Da Phobos eine gewisse Ausdehnung hat, bestand eine sehr
realistische Chance, dass die Sonde und der Mond kollidieren.
Am 28. Februar wurde daher das Triebwerk von Maven gezündet, um die
Geschwindigkeit der Sonde um etwa 0,4 Meter pro Sekunde zu erhöhen. Durch diese
geringfügige Änderung sollten sich Maven und Phobos am 6. März nun um
rund 2,5 Minuten verfehlen. Es ist das erste Manöver, das Maven zum Ausweichen von
Phobos absolvieren musste. Die Bahnen beider Objekte sind hinreichend genau
bekannt, um sicher zu sein, dass der jetzt erreichte zeitliche Abstand eine
Kollision auch garantiert ausschließt.
"Hut ab dem JPL-Navigation- und Tracking-Team, die an jedem Tag des Jahres
nach möglichen Kollisionen Ausschau halten", so Bruce Jakosky von der University
of Colorado in Boulder, der verantwortliche Wissenschaftler für Maven. "Das gilt
auch für das Betriebsteam von Maven, die das Manöver so problemlos ausgeführt
haben."
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MAVEN, Seite der
University of Colorado
MAVEN, Seite
der NASA
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