Marsrover Curiosity schaufelt weiter
von Stefan Deiters astronews.com
23. Oktober 2012
Der Marsrover Curiosity
hat bereits zum vierten Mal eine Schaufel Marssand aufgenommen und bereitet die
Analyse eines Teils der Probe mit dem Instrument Chemistry and Mineralogy
(CheMin) vor. Später soll auch ein weiteres Analyseinstrument an Bord des
Rovers erstmals eingesetzt werden. Dazu wird Curiosity aber eine neue
Probe nehmen.
Blick in die
kleine von der Schaufel ausgehobene Kuhle auf
eines der mysteriösen hellen Partikel, die darin
entdeckt wurden.
Bild: NASA /JPL-Caltech [Großansicht] |
Der Marsrover Curiosity testet im Bereich "Rocknest" weiterhin seine
Instrumente zur Analyse von Bodenproben. Am Sonnabend sammelte der Rover mit
seiner Schaufel zum vierten Mal etwas staubigen Sand ein und soll einen Teil
davon im Laufe der Woche mit dem Instrument Chemistry and Mineralogy (CheMin)
untersuchen. Mit einer weiteren Probe soll später auch das Instrument Sample
Analysis at Mars (SAM) zu erstem Mal auf dem roten Planeten ausprobiert
werden. Mit SAM lässt sich die chemische Zusammensetzung einer Probe bestimmen.
CheMin hatte bereits in der vergangenen Woche eine erste Probe des
Marsbodens zur Analyse erhalten. "Die erstmalige Verwendung von CheMin
ist ein wichtiger Meilenstein für die Mission", so John Grotzinger vom
California Institute of Technology, der Projektwissenschaftler für
Curiosity. "Mit dem Instrument können wir Mineralien besser identifizieren
als jemals zuvor auf dem Mars. Die sichere Bestimmung von Mineralien ist
wichtig, weil wir dadurch etwas über die Bedingungen erfahren, unter denen sie
einst entstanden sind."
Die erste Probe für CheMin stammte aus der dritten Schaufel Marssand,
die Curiosity aufgenommen hatte. Ein gesiebter Teil davon wurde am 17.
Oktober in die Öffnung des Instruments geschüttet. Zuvor war die Analysekammer
durch das Einfüllen und Auswerfen von Marssand gereinigt worden. Genauso wird
auch die Analysekammer des zweiten Instrumentes vor der ersten Analyse von
eventuellen Rückständen gesäubert werden.
Das Ausprobieren der beiden Instrumente hatte sich zunächst verzögert, da nach
der ersten Benutzung der Schaufel ein etwa 1,3 Zentimeter großes helles Objekt
auf dem Boden entdeckt worden war, von dem man nicht wusste, um was es sich
handeln könnte (astronews.com berichtete). Man vermutete, dass es sich um ein
Teil des Rovers handelt und stellte weitere Arbeiten mit dem Roboterarm zunächst
für zwei Tage ein. Eine Untersuchung ergab dann, dass es vermutlich um ein
harmloses Stück Plastik ist, das vom Rover stammt.
Nach Fortsetzung der Arbeiten und Aufnahme der zweiten Probe mit Marssand waren
in dem dadurch auf dem Boden entstandenen Loch weitere kleine helle Partikel zu
sehen, weswegen die Probe wieder weggeschüttet und nicht weiter verwendet wurde.
Bei diesen Partikeln, so glauben aber die Wissenschaftler inzwischen, handelt es
sich tatsächlich um Material vom Mars und nicht vom Rover selbst.
"Wir haben vor, noch mehr über das vom Rover abgefallene Material und auch die
kleineren hellen Partikel herauszufinden", so Richard Cook, der
Projektwissenschaftler für Curiosity am Jet Propulsion Laboratory
der NASA. "Wir wollen sicher wissen, ob das vom Rover stammende Material
irgendeine Gefahr für den künftigen Betrieb bedeuten könnte. Die Partikel vom
Mars wiederum werden Futter für unsere wissenschaftlichen Untersuchungen
werden."
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