Schüler trainieren Mission zum Mars
Redaktion
/ Pressemitteilungen des DLR astronews.com
8. Oktober 2009
Man kann gar nicht früh genug damit anfangen, den Nachwuchs für
Naturwissenschaft und Technik zu begeistern. Das Deutsche Zentrum für Luft-
und Raumfahrt (DLR) macht dies mit Hilfe seiner DLR_School_Labs, die es an
zahlreichen DLR-Standorten in Deutschland gibt. In Köln und Dortmund können
Schüler ab dem kommenden Jahr auch zu einer Mission zum Mars starten.

Im DLR_School_Lab in Oberpfaffenhofen rollt
der von Schülern gebaute und programmierte Asuro-Roboter
bereits über das Modell der Marslandschaft. Ab
2010 bieten auch die DLR_School_Labs in Köln und
an der Technischen Universität Dortmund eine
"Mars-Mission" an.
Foto: DLR |
Sich einmal wie ein Forscher auf dem Mars fühlen - diesem spannenden
Vorhaben können interessierte Schulklassen ab dem kommenden Jahr einen
großen Schritt näher kommen: Denn ab 2010 bieten die DLR_School_Labs,
die Schüler-Experimentierlabore des Deutschen Zentrums für Luft und
Raumfahrt (DLR), an ihren Standorten in Köln und an der Technischen
Universität (TU) Dortmund eine Forschungsexpedition zum Roten Planeten
an.
Wer bei der "Mission zum Mars" dabei sein möchte, kann nicht nur die
Simulation einer kompletten Expedition erleben - von der Konstruktion bis hin
zur Navigation eines Roboters in einer Marslandschaft. Zugleich ist die "Mission
zum Mars" eines der innovativsten Schülerexperimente bundesweit: Per
Videokonferenz können die Jugendlichen gemeinsam mit ihren Partnern am jeweils
anderen Standort Aufgaben lösen.
Unter dem Motto "Faszination Forschung" richtet sich das neue Angebot an
Schüler der Mittel- und Oberstufe. In einer dem Roten Planeten ähnlichen
Umgebung können die Teilnehmer der "Mission zum Mars" experimentieren. Unter
fachkundiger Anleitung finden sie so auf spielerische Art und Weise Antworten
auf naturwissenschaftliche und technische Fragen. "Dieses Konzept", erklärt
TU-Rektorin Prof. Ursula Gather, "soll Schülerinnen und Schüler frühzeitig für
Forschung begeistern und Anregungen für eine spätere Berufs- oder Studienwahl
geben."
Auf dem Programm stehen Versuche aus Energie, Robotik, aus virtuellen Welten
und Weltraumforschung. Dabei sind Phänomene der Schwerelosigkeit und das Chaos
im Sonnensystem ebenso ein Thema wie die Fahrzeuge der Zukunft. Altersgerecht
wird zudem der Aufbau der Materie behandelt.
Bevor die Expedition zum Mars beginnt, nehmen die Schüler die Sichtweise
eines Ingenieurs ein: Sie bauen und programmieren einen mobilen Roboter, der
anschließend auf einer nachgebildeten Marslandschaft getestet wird. Im Verlauf
des Experiments wechseln die jungen Forscher dann die Perspektive und nehmen als
"Wissenschaftler" unmittelbar an der Expedition teil. Sie lenken den Roboter
durch die künstliche Marslandschaft, lernen, Hindernisse geschickt zu umfahren
und andere Aufgaben zu lösen. Der Roboter ist mit einer miniaturisierten Kamera
ausgestattet, die ein Live-Bild aus seiner Perspektive überträgt.
Das Experiment ermöglicht somit eine unmittelbare Verknüpfung von Wissen und
Erleben und vermittelt zahlreiche wissenschaftliche und technische Disziplinen:
Ingenieurwissenschaften, Informationstechnologien, Sensorik und schließlich auch
Geologie und Planetenforschung.
Das Besondere des neuen Schülerexperiments: Neben dem DLR_School_Lab der TU
Dortmund wird das DLR_School_Lab in Köln mit einem identischen Versuchsaufbau
ausgestattet. Per Videokonferenz können die Schüler deshalb auch Expeditionen am
jeweils anderen Standort unternehmen, mit der anderen Schulklasse gemeinsam
Aufgaben lösen.
Grenzen sind dabei im wahrsten Sinne des Wortes nicht gesetzt: So sind auch
Konferenzschaltungen in die USA zu Schülerprojekten der Arizona State University
und der NASA vorgesehen, erläutert TU-Rektorin Gather: "Vernetzung,
interdisziplinäres Arbeiten und ein Gefühl für die Komplexität der Aufgaben
werden so in die Erlebniswelt der Schüler integriert."
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