Startfreigabe für Endeavour
von Stefan Deiters astronews.com
5. Juni 2009
Am Mittwoch bestätigte die NASA offiziell den Termin für den
Start der Raumfähre Endeavour: Das Space Shuttle soll am 13.
Juni 2009 zur Internationalen Raumstation ISS starten. Der Entscheidung
vorausgegangen war der sogenannte Flight Readiness Review. Während der
auf 16 Tage angesetzten Mission der Endeavour sind fünf Arbeitseinsätze
im All geplant.
Startbereit für die nächste Mission zur
Internationalen Raumstation: die Raumfähre
Endeavour.
Bild: NASA / Kim Shiflett
|
Der Termin steht: Am Samstag der kommenden Woche soll die
US-Raumfähre Endeavour zur Internationalen Raumstation ISS starten. Als
genaue Startzeit ist 13.17 Uhr MESZ vorgesehen. Kommandant Mark Polansky und
seine sechs Crewmitglieder sollen während der auf 16 Tage angesetzten Mission
insgesamt fünf Arbeitseinsätze im All absolvieren. Die Endeavour war
während der Mission der Raumfähre Atlantis zum Weltraumteleskop
Hubble als "Rettungsshuttle" eingesetzt und wird seit der erfolgreichen
Rückkehr der Atlantis für ihre Mission zur ISS vorbereitet.
Der Starttermin wurde am Mittwochabend bestätigt, nachdem die
Verantwortlichen am Kennedy Space Center den gesamten Tag über den
sogenannten Flight Readiness Review, also die Flugtauglichkeitsprüfung,
der Mission der Endeavour durchgeführt hatten. Dabei treffen sich
NASA-Verantwortliche und Vertragspartner um eine abschließende Risikoabschätzung
der Mission vorzunehmen und sich von der Missionstauglichkeit von Raumfähre,
Material und sonstigen Ausrüstungsgegenständen zu überzeugen.
Mit einer geplanten Missionsdauer von 16 Tagen ist diese Shuttle-Mission
außergewöhnlich lang: Erst einmal zuvor war eine Mission dieser Länge geplant
worden. "In den ersten 15 Jahren der Shuttle-Flüge war eine Mission lang, wenn
sie eine Woche dauerte", meinte Shuttle-Flugdirektor Paul Dye. "Wir flogen ins
All, erledigten unsere Aufgabe und kamen zurück. Jetzt, in der Endphase des Baus
der Internationalen Raumstation, werden die Raumfähren so verwendet, wie es
ursprünglich einmal vorgesehen war. Das ist für mich schon sehr aufregend."
Hauptaufgabe der Astronauten wird während fünf Arbeitseinsätzen im All die
Fertigstellung des japanischen Weltraumlabors Kibo sein. Unter anderem
soll eine Plattform an das Labormodul montiert werden, auf der Experimente
direkt im Weltall ausgeführt werden können.
Zur Besatzung der Endeavour gehört außer dem Kommandanten Polansky
der Pilot Doug Hurley und die Missionsspezialisten Dave Wolf, Christopher
Cassidy, Tom Marshburn, Tim Kopra sowie die Astronautin Julie Payette von der
kanadischen Weltraumagentur. Kopra wird an Bord der ISS bleiben und den
japanischen Astronauten Koichi Wakata ersetzen, der mit der Endeavour
nach drei Monaten im All zur Erde zurückkehren wird. Mit Ankunft der
Endeavour werden erstmals alle am ISS-Bau beteiligten Weltraumagenturen
Vertreter an Bord der Raumstation haben: die NASA, die ESA sowie die russische,
japanische und kanadische Weltraumagentur.
Kommandant Mark Polansky berichtet über die Vorbereitungen von STS-127 auch
über den Kurznachrichten-Dienst Twitter. Er twittert dort unter dem Namen
Astro_127.
|
Space Shuttle - die
astronews.com-Berichterstattung über die amerikanischen Space
Shuttle |
|