Mainzer Wissenschaftler feiern Marsrover
Redaktion
/ Pressemitteilung der Universität Mainz astronews.com
12. Januar 2009
Der Erfolg der beiden Marsrover Spirit und
Opportunity freut nicht nur die amerikanische Weltraumbehörde NASA und
begeisterte Rover-Fans auf der ganzen Welt. Auch in Mainz ist man vom Erfolg der
Rover angetan. Von dort stammen nämlich zwei wichtige Instrumente der beiden
Marskundschafter. Ende Januar soll der Erfolg in Mainz nun gebührend gefeiert
werden. Auch die Öffentlichkeit ist eingeladen.
Zwei Instrumente aus Mainz helfen seit fünf
Jahren den Marsrovern bei ihren Untersuchungen
auf dem Mars.
Foto: NASA / JPL-Caltech |
Am 4. Januar 2004 ist der NASA-Rover Spirit nach siebenmonatigem
Flug durch das All sicher auf dem Mars gelandet. Drei Wochen später kam der
Zwillingsrover Opportunity ebenfalls wohlbehalten auf dem roten
Planeten an – und mit den beiden Rovern auch je zwei Untersuchungsgeräte aus
Mainzer Herstellung. Das miniaturisierte Mössbauer-Spektrometer MIMOS II, das am
Institut für Anorganische Chemie und Analytische Chemie der Johannes
Gutenberg-Universität Mainz entwickelt wurde, sowie ein
Alpha-Röntgen-Spektrometer des Mainzer Max-Planck-Instituts (MPI) für Chemie
haben in den Monaten und Jahren, die folgten, wesentlich zu der äußerst
erfolgreichen NASA-Doppelmission beigetragen.
Wurde zunächst davon ausgegangen, dass die beiden Erkundungsfahrzeuge nur
einige Monate auf dem Mars überleben würden, so sind mittlerweile fast fünf
Jahre seit ihrer Ankunft vergangen - und sie fahren immer noch. Das will man
auch in Mainz feiern - und zwar am 27. Januar 2009. Die Öffentlichkeit ist dazu
herzlich eingeladen.
"Wir sind alle immer noch überrascht, dass Spirit und
Opportunity weiterhin Daten vom Mars auf die Erde senden, die uns noch mehr
Informationen und Eindrücke von dem Planeten liefern", sagte Dr. Göstar
Klingelhöfer von der Uni Mainz, der das miniaturisierte Mössbauer-Spektrometer
entwickelt und mit seinem Team viel Zeit in der Kontrollstation im
kalifornischen Pasadena verbracht hat. MIMOS II ermöglichte erstmals die direkte
mineralogische Untersuchung von eisenhaltigen Gesteins- und Bodenproben auf dem
Mars. Daraus konnten Rückschlüsse auf frühere Wasservorkommen auf dem Roten
Planeten und deren mögliche Eigenschaften gezogen werden.
"Die beiden Instrumente aus Mainz haben einen wesentlichen Beitrag zum Erfolg
der beiden Rover-Missionen geliefert: Zum ersten Mal sind chemische und
mineralogische Daten von Proben auf dem Mars gewonnen worden", sagte Dr.
Johannes Brückner vom Max-Planck-Institut für Chemie. Dort war das
Alpha-Röntgen-Spektrometer, auch APXS genannt, entwickelt und gebaut worden. Die
Messungen des APXS, das die chemische Zusammensetzung der Mars-Proben bestimmt,
haben viele überraschende Ergebnisse geliefert: Der scheinbar so öde und
trockene Wüstenplanet hat eine bewegte geologische Geschichte hinter sich, die
auch das ehemalige Vorhandensein von Wasser belegt.
Am Dienstag, 27. Januar 2009 wird die erfolgreiche Landung der Rover und die
nunmehr fünfjährige wissenschaftliche Erforschung des Planeten auch von den
Mainzer Wissenschaftlern gefeiert. Bei der um 17 Uhr beginnenden Veranstaltung
im neuen großen Chemie-Hörsaal C01, Duesbergweg 10-14, auf dem Campus der
Universität werden die für die Mainzer Beiträge verantwortlichen Wissenschaftler
über ihre Arbeiten und Erfahrungen berichten und den Verlauf der Mars-Mission
und ihre Höhepunkte vorstellen. Außerdem wird sich ein Gastbeitrag mit der
Geschichte des Planeten Mars und einem Vergleich zur Erde befassen.
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