Weltraumteleskop beobachtet wieder
von Stefan Deiters astronews.com
27. Oktober 2008
Das Weltraumteleskop Hubble kann wieder richtig
beobachten: Am Wochenende schalteten die NASA-Verantwortlichen die Wide
Field Planetary Camera-2 wieder ein. Mit ersten Bildern der Kamera wird
noch in dieser Woche gerechnet. Die Probleme begannen vor rund einem Monat, als
ein Bauteil, das für die Übertragung von Daten zur Erde benötigt wird,
Fehlfunktionen zeigte.
![Hubble](../../../bilder/2008/0809-043.jpg)
Das
Weltraumteleskop Hubble.
Foto: NASA / ESA |
Es sieht so aus, als hätte es das Hubble-Team nach rund
einem Monat harter Arbeit und nach manchen Überraschungen geschafft, das
Weltraumteleskop wieder in Betrieb zu nehmen: Am Wochenende wurde die Wide
Field Planetary Camera-2 wieder aktiviert und damit auch der Bordcomputer
aus dem sogenannten "Safe Mode" geweckt, in dem er sich seit dem 16. Oktober
befunden hatte.
Mit der Kamera sollen nun wieder Daten gesammelt werden, die zunächst
allerdings noch zur Kalibrierung benötigt werden. Beim Space
Telescope Science Institute hofft man aber, noch in dieser Woche
ein Bild der Kamera veröffentlichen zu können.
Die aufgetretenen Computer-Probleme hingen mit umfangreichen
Umkonfigurationsarbeiten zusammen, mit denen das Hubble-Team
seit Ende September beschäftigt war. Ursache war der Ausfall des sogenannten Control Unit/Science Data Formatter,
kurz CU/SDF (astronews.com berichtete). Das Bauteil ist für die Speicherung und
Übertragung von Beobachtungsdaten zur Erde notwendig.
Als sich das Bauteil trotz mehrerer Versuche nicht wieder aktivieren ließ,
entschieden die Verantwortlichen, das Backup-Bauteil zu aktivieren. Dazu war es
aber nötig, das
gesamte Datenmanagement des Teleskops zu modifizieren und einen Reserve-Kanal
für die Daten zu verwenden. Dabei rechneten sie durchaus mit Problemen, da die entsprechenden Bauteile
seit dem Start des Teleskops im Jahr 1990 nicht mehr aktiviert worden waren.
Offenbar ist es aber jetzt gelungen, alle Schwierigkeiten zu meistern,
so dass bald der wissenschaftliche Betrieb wieder aufgenommen werden
kann. Die Probleme mit dem Control Unit/Science Data Formatter
hatten für eine Verschiebung der letzten Service-Mission zu Hubble gesorgt, die eigentlich für Oktober
geplant war. Um nun während der Mission auch das fehlerhafte Bauteil
reparieren zu können, wurde die Mission auf Anfang des kommenden Jahres
verschoben.
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