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ESO
Startschuss für europäischen Teleskopgiganten
von Rainer Kayser
12. Dezember 2006

Das Very Large Telescope reicht den Europäern nicht: In der ESO-Zentrale in Garching bei München werden die Planungen für einen neuen europäischen Teleskopgiganten konkreter. 57 Millionen Euro stehen für eine dreijährige und endgültige Designstudie des European Extremely Large Telescope bereit, das mit einem 42 Meter-Hauptspiegel alle bisherigen Teleskope in den Schatten stellen würde.

E-ELT

Das European Extremely Large Telescope. Bild: ESO [Großansicht]

Die Europäische Südsternwarte ESO plant den Bau eines neuen Großteleskops. Im Jahr 2018 soll das "European Extremely Large Telescope", ausgestattet mit einem 42 Meter großen Hauptspiegel, seinen wissenschaftlichen Betrieb aufnehmen. Das E-ELV wäre dann 100-mal empfindlicher als die derzeitigen Rekordhalter, die beiden zehn Meter großen Keck-Teleskope auf Hawaii. Die ESO veranschlagt rund 800 Millionen Euro für den Bau des Teleskop-Giganten.

"Das ist der Beginn einer neuen Ära für die optische und die Infrarot-Astronomie", schwärmt Catherine Cesarsky, die Generaldirektorin der ESO.

Seit einem Jahr hat eine Projektgruppe der ESO gemeinsam mit über einhundert Astronomen aus allen europäischen Ländern an der Entwicklung eines Konzepts für das Großprojekt gearbeitet. Jetzt hat das Konzil der ESO 57 Millionen Euro freigegeben, um aus dem Konzept ein endgültiges, baufertiges Design zu entwickeln. "Am Ende dieser dreijährigen Final Design Study werden wir genau wissen, wie alles gebaut wird und was es kostet", so Cesarsky, "dann können wir mit dem Bau beginnen - wir hoffen, dass wir 2017 fertig sind, die ersten Instrumente installieren und mit den Beobachtungen beginnen können."

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Der 42 Meter durchmessende Hauptspiegel soll aus 906 hexagonalen Segmenten bestehen, die jeweils 1,45 Meter groß sind. Ein sechs Meter großer Fangspiegel lenkt das vom Hauptspiegel aufgefangene Licht dann in das System der adaptiven Optik. Drei weitere Spiegel - 4,2, 2,5 und 2,7 Meter groß - korrigieren hier Störungen durch die Erdatmosphäre. Computergesteuert korrigieren 5000 "Aktuatoren" tausendmal pro Sekunde die Form der Spiegel, um Verzerrungen der Bilder auszugleichen.

Nicht nur die ESO plant den Bau eines neuen Großteleskops. Ein amerikanisch-australisches Konsortium plant bis 2016 ein 24,5 Meter großen Teleskop, eine amerikanisch-kanadische Gruppe will ebenfalls bis 2016 ein 30 Meter großes Instrument errichten. Mit den Riesenteleskopen hoffen die Astronomen, Planeten bei anderen Sternen zu sehen, die ersten Galaxien im Universum aufzuspüren und die Geheimnisse der Dunklen Materie und der Dunklen Energie zu enträtseln. Wo das E-ELT errichtet wird, steht bislang nicht fest. Die ESO untersucht derzeit die Beobachtungsqualität an mehreren Standorten, die Entscheidung soll 2008 fallen.

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