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Marsianisches Brot und Spirulina-Gnocchi
Redaktion / ESA
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16. Juni 2005

Von wegen Essen aus Tuben: Wie wäre es beispielsweise mit Marsianischem Brot und Marmelade aus grünen Tomaten, Spirulina-Gnocchi oder vielleicht Mille-feuille von Kartoffeln und Tomaten? Diese drei Rezepte haben zwei französische Firmen für die ESA und zukünftige Forschungsreisende zum Mars und zu anderen Planeten kreiert. Kulinarisch ist also alles für eine bemannte Mission zum Mars vorbereitet.



Ideen für Gerichte auf langen Weltraummissionen: Spirulina-Gnocchi (oben) und Marsianisches Brot mit Marmelade aus grünen Tomaten (unten). Fotos: ESA / ADF - Alain Ducasse Formation

Die Herausforderung für die Küchenchefs bestand darin, den Astronauten geschmacklich gutes Essen zu bieten, das aus nur wenigen und noch dazu auf dem Mars anbaubaren Zutaten hergestellt werden kann. Als Ergebnis lieferten die Köche von zwei französischen Firmen elf schmackhafte Rezepte, die bei zukünftigen ESA-Langzeitmissionen zum Einsatz kommen könnten.

Die Gerichte basieren alle auf neun Hauptzutaten, die nach ESA-Vorstellung in Gewächshäusern zukünftiger Kolonien auf dem Mars oder anderen Planeten aufgezogen werden könnten. Diese neun müssen mindestens 40 Prozent des fertigen Rezeptes ausmachen, während die übrigen maximal 60 Prozent der Zutaten, wie weiteres Gemüse, Kräuter, Öl, Butter, Salz, Pfeffer, Zucker und andere Gewürze, von der Erde mitgebracht werden könnten.

"Wir streben zu Beginn an, 40 Prozent der Astronautennahrung für Langzeit-Weltraumexpeditionen, zum Beispiel zum Mars, vor Ort zu produzieren", erläutert Christophe Lasseur, ESA-Koordinator für biologische Lebenserhaltung und damit verantwortlich für die Wiederverwertung und Herstellung von Luft, Wasser und Nahrung bei Langzeitraumfahrtmissionen. "Warum 40 Prozent? Wenn eine ausreichende Menge an Pflanzen angebaut wird, um etwa 40 Prozent des Nahrungsbedarfs selbst herzustellen, erhält man sozusagen als kostenloses Nebenprodukt die zum Leben erforderlichen Mengen an Sauerstoff und Wasser."

Die neun Basisbestandteile, die Lasseur auf anderen Planeten anzubauen plant, sind: Reis, Zwiebeln, Tomaten, Soja, Kartoffeln, Kopfsalat, Spinat, Weizen und Spirulina - alles, bis auf letztere, herkömmliche Zutaten. Spirulina ist eine blaugrüne Alge, eine sehr reichhaltige Nahrungsquelle mit viel Protein (65 Prozent ihres Gewichts), Kalzium, Kohlehydraten, Lipiden und verschiedenen Vitaminen, die den Energiebedarf für den Aufenthalt in extremen Umgebungen weitgehend abdecken.

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Heute wird die gesamte Nahrung für Astronauten von der Erde mitgebracht, aber dies wird bei längeren Missionen nicht möglich sein. Obwohl noch in der Planungsphase befindlich, hat die ESA bereits Forschungen begonnen, um herauszufinden, was auf anderen Planeten angebaut werden könnte - und wie ein selbsttragendes Ökosystem auf dem Mars aussehen könnte.

"Neben der Tatsache, gesund zu sein und die zum Überleben erforderlichen Nährstoffe zu bieten, könnte gutes Essen eine psychologische Stütze für die Mannschaft darstellen, die für mehrere Jahre nicht zur Erde zurückkehrt", so Lasseur. Und Armand Arnal, einer der beteiligten Küchenchefs, fügt hinzu: "Die eigentliche Herausforderung lag darin, eine breite Palette von Rezepten zu schaffen, die charakteristisch und schmackhaft sind, obwohl nur neun Basisprodukte zur Verfügung standen. Außerdem durften wir Salz nur in sehr eingeschränktem Maße einsetzen, aber es war erlaubt, etwas Zucker und Fett hinzuzufügen, Zutaten, die notwendig sind, um ein Gericht zu verfeinern und seine Aromen hervorzuheben." Bleibt zu hoffen, dass man kein ausgebildeter Koch sein muss, um die Rezepte in einer kleinen Forschungsstation auf dem Mars zuzubereiten.

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