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MARS EXPRESS
Gefährliche Manöver am Freitagmorgen
Redaktion
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18. Dezember 2003

Am Freitagmorgen soll der Marslander  Beagle 2 von der europäischen Sonde  Mars Express abgekoppelt werden. Das Manöver, so verrät die europäische Weltraumagentur ESA, ist nicht ohne Gefahr. Um nämlich den antriebslosen Lander auf den korrekten Kurs zu bringen, muss Mars Express auf Kollisionskurs mit dem roten Planeten gehen. 

Beagle 2

Beagle 2 soll Weihnachten auf dem Mars landen. Bild: Beagle 2 / ESA

Jeder Fußball- oder Rugbyfan weiß, dass der Spieler den Flug des Balls nicht mehr beeinflussen kann, wenn er ihn abgeschossen hat. Der Spieler muss seinem eigenen Können vertrauen, damit der Ball sein Ziel erreicht. Das hat, so verrät die europäische Weltraumagentur ESA auf ihrer Webseite, eine ganze Menge mit der aktuellen europäischen Marsmission zu tun: Morgen früh muss nämlich Mars Express, wie ein guter Rugbyspieler, Beagle 2 dem nächsten Spieler, dem Mars, zuspielen. Das Problem ist, dass Beagle 2 keine Triebwerke an Bord hat und somit seine Flugbahn nicht beeinflussen kann.

Der Einbau von Raketen hätte das Landegerät viel zu schwer für den Transport mit dem Mars Express gemacht. Anstatt dessen werden die Ingenieure des Europäischen Raumflugkontrollzentrums (ESOC) in Darmstadt Mars Express exakt ausrichten, so dass Beagle 2 auf den Mars zielt. Alles hängt davon ab, dass Beagle 2 an der richtigen Stelle zum richtigen Zeitpunkt abgestoßen wird.

Um dies zu erreichen, folgt Mars Express einer Flugbahn, die genau zum Landepunkt von Beagle 2 führt. Dies ist ein gefährlicher Aspekt für die gesamte Mission, denn der Mars Express ist in der Tat auf Kollisionskurs mit dem Planeten. Wenn seine Flugbahn nicht verändert wird, wird Mars Express nicht in eine Umlaufbahn einschwenken, sondern am 25. Dezember auf dem Mars aufschlagen. Die nötigen Aktionen, um diese drohende Katastrophe zu verhindern, können jedoch nicht vorgenommen werden, bevor Beagle 2 abgekoppelt wurde, da dieser sonst nicht erfolgreich landen könnte.

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Beim Abstoßen lässt das Raumfahrzeug das Landegerät einfach frei wegfliegen. Beagle 2 wird in eine stabilisierende Drehung versetzt und mit minimaler Kraft weggestoßen werden. Erst danach können die Ingenieure die nötigen Kommandos an den Mars Express senden, um sein Triebwerk zu starten und seinen Kurs so zu verändern, dass ein Zerstörung auf der Marsoberfläche vermieden wird.

Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) hat inzwischen eine eigene Webseite zur Mars Express-Mission eingerichtet, auf der deutschsprachige Informationen abgerufen werden können.

siehe auch
Mars Express - Missionsseite bei astronews.com
Mission Mars
- die astronews.com-Berichterstattung über die Erforschung des roten Planeten
siehe auch
Mars Express, Homepage der ESA
Beagle 2, Homepage des Landers
DLR Mars Express, deutsche Seiten des DLR
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