Im April hatten amerikanische Astronomen die Entdeckung zweier so genannten
Quarksterne bekannt gegeben - Sterne, in denen die Materie noch dichter als in
Neutronensternen gepackt sein soll (astronews.com berichtete). Nun widersprechen
ihnen Forscher der Stanford University: Es handele sich bei den beiden Objekten
um normale Neutronensterne, die lediglich eine kleine, heiße Polarkappe besäßen.
Dadurch entstünde die Illusion eines kleineren - und damit dichteren - Objekts.
Die neuen Beobachtungen von Timothy Braje und Roger Romani zeigen, dass das
Himmelsobjekt RX J1856.5-3754 nicht, wie bislang angegeben 11,3 Kilometer,
sondern 27 Kilometer groß ist. Damit sei die Quark-Stern-Interpretation "stark
ausgeschlossen", schreiben die beiden Forscher in einer beim Fachblatt
Astrophysical Journal eingereichten Arbeit.
Jeremy Drake vom Harvard-Smithsonian Center for Astrophysics (CfA)
in Cambridge, Leiter des Entdeckerteams der vermeintlichen Quarksterne, gibt
sich noch nicht geschlagen. "Bislang hat niemand die Atmosphären derartig
dichter Objekte mit starken Magnetfeldern in allen Einzelheiten modelliert",
äußerte er gegenüber dem Magazin Sky & Telescope. Es sei deshalb durchaus
möglich, dass die neuen Daten von Braje und Romani auch mit einem Quarkstern
verträglich sind.