SPACE SHUTTLE
Risse in Kraftstoffleitung stoppen Columbia
von Stefan
Deiters
astronews.com
28. Juni 2002
Die
Startvorbereitungen für die Mitte Juli geplante Wissenschaftsmission der
US-Raumfähre Columbia wurden von der NASA in dieser Woche vorläufig
eingestellt. Grund sind Risse in Kraftstoffleitungen, die bei der
Inspektion anderer Raumfähren entdeckt wurden.
Die winzigen von der NASA entdeckten Risse (oben in der
30fachen, unten in der 100fachen Vergrößerung). Foto: NASA |
Die Risse, die NASA-Techniker bei der Inspektion der Space Shuttle
Atlantis und Discovery aufspürten, befinden sich an Metallteilen im
Hauptantriebssystem der Raumfähren. Einige der Risse sind so winzig, dass sie
bei einer Inspektion mit bloßem Auge nicht entdeckt werden können und es
spezieller Diagnoseverfahren bedarf um sie aufzuspüren. Der nächste Start einer
Raumfähre war eigentlich für den 19. Juli vorgesehen. Die Startvorbereitungen
für die Wissenschaftsmission der Columbia sind nun erst einmal eingestellt
worden. Die NASA will sicherstellen, dass diese Risse nicht auch im
Antriebssystem der Columbia vorhanden sind.
"Diese Risse könnten ein Sicherheitsrisiko darstellen und wir haben mehrere
Gruppen, die sich intensiv mit der Problematik beschäftigen", so
Shuttle-Programmmanager Ron Dittemore. "Das ist ein sehr komplexes Problem und
wir sind erst ganz am Anfang unserer Untersuchungen. Daher gibt es zur Zeit mehr
Fragen als Antworten. Unser Hauptinteresse ist erst einmal sämtliche Hardware zu
inspizieren und festzustellen, wo es Risse gibt, dann herauszufinden warum sie
entstehen konnten und welches Risiko sie darstellen." Dittemore zeigte sich in
einer Pressemitteilung zuversichtlich, dass das Problem bald vollständig gelöst
werden kann, doch würde dies Zeit benötigen, so dass die Startvorbereitungen für
die nächste Shuttle-Mission erst einmal auf Eis gelegt werden.
Vollkommen unklar ist derzeit, wie sich die Verschiebung des Starttermins der
Columbia um mehrere Woche auf die weiteren vorgesehenen Starts in diesem Jahr
auswirken wird. Verschiebungen sind auch hier zu erwarten.
|