SMART-1
Europäer
zieht es zum Mond
von
Stefan
Deiters
astronews.com
24.
April 2002
Mehr als 30 Jahre nachdem die Orion, das Landemodul des Apollo
16-Raumschiffs auf dem Erdtrabanten aufsetzte, birgt der Mond noch immer
so manches Geheimnis. Ein wenig Licht ins Dunkel könnte im nächsten Jahr
die europäische Raumsonde SMART-1 bringen, die den Mond genauer unter die
Lupe nehmen soll als jedes andere Raumschiff bisher.
SMART-1 soll unter anderem den Mond erkunden. Bild: ESA |
Obwohl der Erdtrabant uns so nahe ist, sind immer noch viele Fragen über
seine Beschaffenheit und seinen Ursprung unbeantwortet. So gibt es
beispielsweise über seine genaue Entstehungsgeschichte bislang lediglich
Theorien - wenngleich diese auch gut begründet zu sein scheinen. Die Situation
könnte sich aber durch einen Mission der Europäischen Weltraumagentur ESA
ändern, die Anfang nächsten Jahres starten und auch unseren Mond untersuchen
soll: SMART-1. SMART steht für Small Missions for Advanced Research in
Technology.
Hauptaufgabe der Mission ist allerdings der Test eines neuen
Solar-Elektrischen Antriebs, dessen Treibstoffnutzung über lange Distanzen etwa
zehnmal effektiver sein soll als die von herkömmlichen Triebwerken. Ein solchen
Antrieb könnte, wenn der Test im nächsten Jahr erfolgreich verläuft, auf
zukünftigen ESA-Missionen eingesetzt werden.
Neben diesem mehr technischen Aspekt sind aber auch wissenschaftliche
Untersuchungen mit SMART-1 geplant: Die Sonde wird in der Lage sein, unseren
Mond genauer unter die Lupe zu nehmen als jedes andere Raumschiff zuvor und wird
sämtliche Apollo-Landestellen überfliegen. SMART-1 soll über die aktuellsten
Aufnahmetechniken verfügen und Bilder aus unterschiedlichen Winkeln und auch im
Röntgen- und Infrarotbereich machen. Daraus können dann Wissenschaftler
dreidimensionale Modelle der Mondoberfläche erstellen. Zudem soll die Sonde in
die dunklen Bereich des Mondsüdpols blicken, die bislang noch unerforscht sind.
So hoffen die Forscher unter anderem auch zu erfahren, ob es an den Mondpolen
Eis gibt oder nicht.
|
|