Mit dem neuen Satelliten TerraSAR sichert sich Deutschland einen weltweiten
Spitzenplatz in der Erderkundung. Der Staatssekretär im Bundesministerium für
Bildung und Forschung (BMBF), Uwe Thomas, sagte anlässlich der
Vertragsunterzeichnung für das nationale Projekt TerraSAR am Mittwoch in Bonn:
"Die langjährigen hohen Leistungen der Radartechnologie bei Satelliten haben
Deutschland international hohe Anerkennung gebracht."
Der 130 Millionen Euro teure Satellit wird vom Deutschen Zentrum für Luft- und
Raumfahrt (DLR) und dem Raumfahrtunternehmen Astrium getragen. Das DLR wird mit
diesem Satelliten umfangreiche wissenschaftliche Daten zur Erdbeobachtung
erhalten, die es der Wissenschaft zur Verfügung stellt. Astrium verwertet die
Daten kommerziell. Das BMBF finanziert 102,3 Millionen Euro der
Entwicklungskosten, Astrium trägt die übrigen 27,7 Millionen Euro. TerraSAR soll
Mitte 2005 mit einer russischen Trägerrakete starten und fünf Jahre in einer
etwa 500 Kilometer hohen Umlaufbahn um die Erde kreisen.
Thomas bezeichnete das Projekt als "vorläufigen Höhepunkt einer langjährigen
Arbeit in Deutschland zur Radartechnologie". Die NASA habe diese Leistungen
bereits bei der Shuttle-Radar-Topologie-Mission Anfang 2000 anerkannt. Dabei
wurde mit deutscher Technologie die Höhenstruktur der Erde in einer bis dahin
nicht gekannten Genauigkeit aufgenommen.
TerraSAR wird die Erde bei Tag und bei Nacht mit Radarstrahlen abtasten. Auch
durch dichte Wolkendecken kann er mühelos Objekte erkennen, die kleiner als
einen Meter groß sind. Die Unabhängigkeit von Tageslicht und Wetter macht
TerraSAR besonders für den Katastropheneinsatz interessant. Eines der wichtigen
Einsatzgebiete wird zum Beispiel bei Unwettern mit Hochwasser gesehen. Mit
seinen kurzen Wiederkehrzeiten und seiner topologischen Genauigkeit kann er
Flutwellen vorhersagen und Hinweise geben, wie für kommende Jahre vorgesorgt
werden kann.
"TerraSAR wird, um nur einige Beispiele zu geben, für den Umweltschutz, für die
Regionalentwicklung und für Küstenschutz neue Maßstäbe setzen", sagte Thomas. Er
erwarte "Daten von einer so hervorragenden Qualität, dass sie von wesentlicher
kommerzieller Bedeutung sein können". Auch kleine und mittlere Unternehmen
könnten ihre Chancen bei der Auswertung der Daten nutzen. "Die Raumfahrt ist von
großer wissenschaftlicher und gesellschaftlicher Bedeutung. Sie wächst aber auch
in neue Märkte hinein, eine Entwicklung die wir systematisch fördern", sagte
Thomas.