Offiziell heißt der Pferdekopf-Nebel Barnard 33, ist ein südlicher Ausläufer
der dichten Staubwolke Lynds 1630 und liegt in der HII-Region IC 434 im
Orion-Nebel in rund 1.400 Lichtjahren Entfernung. Das hier gezeigte Bild
entstand mit Hilfe des FORS2-Instrumentes an der zweiten VLT-Teleskopeinheit
Kueyen, einige Monate nach den ersten Aufnahmen, dem First Light, mit
diesem Teleskop. Seitdem "lagerten" die Daten im Archiv des VLT und das jetzt
veröffentlichte Foto zeigt eindrucksvoll, welche Schätze sich dort noch finden
lassen.
Der große Bereich, den die FORS2-Kamera abdecken kann, macht sie zum idealen
Instrument für das Studium dieses recht ausgedehnten Nebels. Wichtige
Informationen finden die Astronomen durch die Farben in dem Bild: Drei sind
dabei besonders deutlich: Rot für die Emission von Wasserstoff, braun für den
Staub im Vordergrund und bläulich-grün für das gestreute Licht von Sternen.
Diese bläulich-grünen Bereich des Pferdekopf-Nebels stehen für Regionen, die
von dem Licht der hellen Sterne in diesem Sternentstehungsgebiet erreicht
werden und einen Teil davon in Richtung des Beobachters lenken. Man hat es hier
also quasi mit Bergen aus Staub zu tun. Die Mähne des Pferdekopfs ist ein
Bereich, in dem es weniger Staub in der Sichtlinie gibt und die
Hintergrundstrahlung von ionisierten Wasserstoffatomen durch den Staub im
Vordergrund gesehen werden kann.
Der Pferdekopf-Nebel ist dauernden Veränderungen unterworfen. Die Strahlung
aus der Sternentstehungsregion nagt fortwährend an der Staubwolke und erhitzt
und ionisiert das Gas. In einigen tausend Jahren dürfte vermutlich kaum etwas
von einem Pferdekopf mehr übrig sein. Die HII-Region im oberen Bereich des
Bildes wird von der Strahlung des hellen Sterns Sigma Orionis ionisiert, der
gerade unterhalb des südlichsten Sterns des Gürtels des Orions liegt. Diese
Region ist auch als "Schwert des Orion" bekannt.