HUBBLE
Ein
Pferdekopf zum Geburtstag
von Stefan
Deiters
astronews.com
25. April 2001
Das Hubble-Weltraumteleskops hat Geburtstag: Am 24.
April 1990 startete das Flaggschiff aller Teleskope an Bord der Raumfähre
Discovery zu seiner Mission in den Erdorbit. Vor genau elf
Jahren, am 25. April, wurde es dann vom Space Shuttle
ausgesetzt. Zum Geburtstag veröffentlichen nun NASA und ESA das Foto
eines Objektes, das zuvor von Websurfern ausgewählt wurde: vom eindrucksvollen Pferdekopf-Nebel.

Der
Pferdekopf-Nebel. Foto: NASA, NOAO, ESA und das Hubble Heritage Team
(STScI/AURA) |
Großansicht |
Der Pferdekopf-Nebel,
auch Bernard 33 genannt, ist eine dunkle Wolke aus Gas und Staub, deren
Silhouette man gegen den hellen Nebel IC 434 sieht. Durch die helle Region am
oberen Rand verrät sich ein gerade neugeborener Stern, der noch immer hinter
dem Gas und Staub verborgen ist, in dem er geboren wurde. Seine Strahlung hat
aber schon Einfluss auf den ihn noch umgebenden Kokon. Ein anderer heller Stern
liegt nicht weit außerhalb des Hubble-Bildes.
Dass Bernard 33
einem Pferdekopf ähnelt ist selbstverständlich reiner Zufall. Schon Ende
des 19. Jahrhunderts hatte man das eigentümliche Aussehen auf Fotoplatten
bemerkt. Der dunkle Nebel im Sternbild Orion gilt als Geburtsstätte von
jungen Sternen. Er liegt nicht weit entfernt von dem hellen Stern Zeta
Orionis, der leicht mit dem bloßen Auge am Sternenhimmel zu erkennen ist:
Er ist der linke Gürtelstern des Orion. Für Amateurastronomen ist der
Pferdekopf-Nebel schon ein recht anspruchsvolles Objekt.
Wie populär
der Pferdekopf-Nebel ist, zeigt sich auch daran, dass der Nebel mit
großem Abstand als Sieger aus einer Wahl hervor ging, bei der Websurfer
über ein astronomisches Objekt abstimmen durften, das dann von Hubble
beobachtet werden sollte. Das hier gezeigte Bild ist eine vom Hubble
Heritage Team bearbeitete Aufnahme, bei der Daten des
Weltraumteleskops mit Daten von einem bodengestützten Teleskop kombiniert
wurden.
Während der
letzten elf Jahre hat das Hubble-Weltraumteleskop insgesamt 390.000
Aufnahmen gemacht und dabei 15.700 Objekte untersucht. Insgesamt lieferte Hubble
7,2 Terabyte an Daten, jeden Tag kommen drei bis vier Gigabyte hinzu.
Die Erde wurde von Hubble während seiner Dienstzeit bisher rund
64.240 Mal umrundet.
|