2001
MARS ODYSSEY
Früher als
erwartet: Marssonde spürt Wasser auf
von Rainer Kayser
14. Dezember 2001
Die NASA-Sonde 2001 Mars Odyssey kann bei ihrer
Suche nach Wasser erste Erfolge verbuchen: Früher als erwartet hat
das kleine Raumschiff, das noch gar nicht mit seiner eigentlichen
Mission begonnen hat, Hinweise auf Wasser auf dem roten Planeten
aufgespürt. Das Forscherteam ist begeistert.
Entdeckte erste Wasserspuren: Die Marssonde 2001 Mars Odyssey.
Bild: NASA/JPL |
Früher
als erwartet hat die amerikanische Raumsonde 2001 Mars Odyssey Wasser auf dem roten Planeten entdeckt. "Wir
hatten erwartet, dass es mehrere Umlaufperioden dauert, aber wir
haben es auf Anhieb gesehen", berichtete Odyssey-Forscher Stephen
Saunders jetzt begeistert auf einer Fachtagung der American Geophysical Union in San Francisco. Das Signal des Neutronen-Spektrometers sei ungewöhnlich stark, was auf große Mengen
an Wasserstoff in der Nordpol-Region des roten Planeten hindeute.
Die wahrscheinlichste Erklärung dafür sei Wasser in gefrorener oder
flüssiger Form direkt unter der Marsoberfläche.
Die 300 Millionen Dollar teure Raumsonde
2001 Mars
Odyssey war erst im Oktober in eine Umlaufbahn um den
Nachbarplaneten eingeschwenkt. Gegenwärtig bremst die Sonde ihre
Bahngeschwindigkeit ab, um auf eine niedrigere Umlaufbahn zu
gelangen. Erst Mitte Januar soll dann die wissenschaftliche Arbeit
mit der Sonde beginnen - dass bereits in der Testphase Wasser in
großen Mengen aufgespürt wird, damit hatten die Forscher nicht
gerechnet.
Auf der Oberfläche des Mars gibt es eine Vielzahl von Hinweisen
darauf, dass es einst flüssiges Wasser auf der Oberfläche des
Planeten gab: ausgetrocknete Flussläufe, Strömungsspuren um Krater
herum, Küstenlinien ehemaliger Ozeane. Wohin dieses Wasser
verschwunden ist, und ob es heute unter der Oberfläche noch große
Wasservorkommen gibt, ist allerdings unter den Forschern umstritten.
Leicht erreichbare Wasservorkommen dicht unter der Oberfläche würden
die Versorgung bemannter Missionen zum Mars erheblich erleichtern.
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