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JUPITERMOND KALLISTO
Ozean als
Stoßdämpfer
von Rainer Kayser
30. November 2001
Nach Auswertung von Bilder der Jupitersonde Galileo
glauben amerikanische Forscher weitere Hinweise auf einen Ozean tief unter
der Oberfläche des Jupitertrabanten Kallisto gefunden zu haben. In einer
Region des Mondes, die direkt gegenüber eines gewaltigen Einschlagkraters
liegt, findet sich keine Spur dieser kosmischen Katastrophe. Ein Ozean
könnte hier als Stoßdämpfer gewirkt haben.

Die untersuchte Region des Mondes Kallisto.
Foto:
NASA / JPL / Universität von Arizona |
Wenn ein Asteroid auf einen kleineren Himmelskörper stürzt,
dann bildet sich nicht nur ein Einschlagkrater. Die Schockwellen des Einschlags
laufen außerdem auf der genau entgegen gesetzten Seite des Himmelskörpers
zusammen und lassen dort ein raues, zerklüftetes Terrain entstehen. Dieses
Phänomen lässt sich zum Beispiel auf dem irdischen Mond und auf dem Planeten
Merkur nachweisen. Nicht jedoch beim Jupitermond Kallisto: Dort wirkt offenbar
ein verborgener Ozean als Stoßdämpfer und schwächt die Schockwellen ab.
Zu dieser Auffassung sind amerikanische Forscher jetzt auf Grund der Analyse
neuer Bilder von Kallisto gelangt. Die Aufnahmen stammen von der Raumsonde
Galileo, die seit 1995 den Jupiter umkreist. Messungen des Magnetfeldes von
Kallisto hatten bereits darauf hin gedeutet, dass sich unter der dicken
Eiskruste des Mondes ein Ozean befindet.
Die neuen Beobachtungen, die vor über zehn Jahren aufgestellte Modelle
bestätigen, sind ein weiteres Mosaiksteinchen zum Nachweis dieses Ozean.
"Allerdings ist dies noch kein endgültiger Beweis, wir brauchen noch viele
weitere Hinweise bis wir sicher sein können, dass es diesen Ozean wirklich
gibt", erklärt Planetenforscher David Williams von der Arizona State University.
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