Rückschlag für das Sonnensegel-Projekt Cosmos 1 der
Planetary Society: Die Rakete mit zwei Sonnensegel-Elementen und einer
Wiedereintrittskapsel an Bord startete zwar am Freitag problemlos von einem
russischen U-Boot aus, das Testraumschiff löste sich jedoch nicht von der
Rakete. Trotzdem ist das Team optimistisch, noch in diesem Jahr das erste
mit Sonnensegeln ausgestattete Raumschiff ins All schicken zu können.
Cosmos 1 im Weltall.
Bild:
Babakin Space Center, The Planetary Society. |
Die Idee, die dem Sonnensegel-Projekt Cosmos 1 zu Grunde liegt, ist
faszinierend: Nur durch den Strahlungsdruck des Sonnenlichtes angetrieben,
sollen sich
Raumschiffe auf den Weg ins All machen. Nach Ansicht von Experten reicht das Licht
der Sonne aus, um Raumschiffe bis hin zum Jupiter zu treiben, in
entfernteren
Regionen müsste man dann starke Laser nutzen, die gebündeltes Licht ins
das Sonnensegel senden. Auch diese könnten, so zumindest die Theorie,
wieder von Sonnenenergie gespeist werden.
Das Pionierprojekt wird von der Planetary Society unter Leitung
von Louis Friedman durchgeführt und von der Firma Cosmos Studios
gesponsert. Cosmos Studios kümmert sich um das publizistische
Erbe von Carl Sagan, einem der Mitbegründer der Planetary Society,
der sich unter anderem auch für die Idee der Sonnensegel begeisterte. "Die
vielen besonderen Aspekte dieses ersten Versuchs, einen Sonnensegel-Flug
durchzuführen, machen uns schon vor dem Start sehr stolz auf das Projekt",
so Friedmann im Frühjahr. "Cosmos 1 ist eine amerikanisch-russische
Kooperation, die zum Start frühere Waffen des kalten Krieges nutzt und
versucht, mit sehr wenig Geld, einen von Carl Sagans Träumen zu
realisieren und das zusammen mit Sagans Frau Ann Druyan."
Bei dem am letzten Freitag fehlgeschlagenen Versuch handelte es sich um
einen Testflug einer Kapsel mit nur zwei Sonnensegel-Elementen. Wegen der
missglückten Abtrennung von Rakete und Testraumschiff konnte das Entfalten
der Sonnensegel nicht durchgeführt werden. Trotzdem wertet Friedman den
Test nicht als totalen Misserfolg: Die Zusammenarbeit mit den russischen
Experten, mit der russischen Marine und die Verfolgung der Flugbahn hätte
einwandfrei geklappt. Der Präsident der Planetary Society Bruce
Murray gibt
sich dann auch optimistisch, dass Cosmos 1, das erste Raumschiff
mit Sonnensegeln, noch in diesem Jahr gestartet werden kann.