Der Kontakt zum Weltraumveteranen gelang am vergangenen Samstag gegen
19.27 Uhr MESZ mit Hilfe eines Radioteleskops in Spanien. Die
Wissenschaftler waren dabei neue Möglichkeiten zur Kommunikation für
zukünftige Weltraummissionen zu testen. Den letzten Kontakt zu Pioneer
10 gab es im August 2000. Seitdem hatte es Befürchtungen gegeben,
dass die alte Sonde nun endgültig verstummt ist.
Entsprechend groß war die Freude bei der NASA als man wieder von dem
alten Bekannten hörte: "Pioneer 10 lebt weiter", meinte Pioneer
10 Projektmanager Dr. Larry Lasher vom NASA Ames Research Center
in Kalifornien. "Die Tatsache, dass wir weiterhin mit diesem
Raumschiff in Kontakt treten können ist fantastisch. Wir sind
überglücklich." Dem jetzigen Kontakt waren zahlreiche erfolglose
Versuche vorausgegangen: "Seit dem Sommer haben wir ohne Ergebnis
nach dem Signal von Pioneer 10 gelauscht", erläutert Lasher.
"Und dann kamen wir zu der Überzeugung, dass wenn die Sonde nicht
mit uns reden will, wir mit der Sonde reden müssen." Und so sandten
die Forscher ein Signal ins All, was Pioneer 10 empfangen und
schließlich mit dem in Spanien aufgefangenen Signal beantwortet hat.
Pioneer 10 wurde am 2. März 1972 gestartet und hat auf seiner
Mission gleich mehrfach Weltraumgeschichte geschrieben: Als erstes
Raumschiff durchquerte es den Asteroidengürtel zwischen Mars und Jupiter
und machte erste Detailuntersuchungen des Gasriesen. Nach weiteren Studien
in den äußeren Regionen des Sonnensystems passierte es 1983 den Orbit
des Pluto und lieferte wertvolle Daten aus diesen sonnenfernen Regionen.
Die Mission der Sonde endete offiziell am 31. März 1997. Schon damals war
Pioneer 10 über zehn Milliarden Kilometer von der Erde entfernt
und ein Signal der Sonde benötigte fast zehn Stunden um die Erde zu
erreichen.
An Bord von Pioneer 10 befindet sich jene berühmte
Goldplatte mit einer Grußbotschaft von der Erde. Die Sonde befindet sich
zur Zeit über 11 Milliarden Kilometer von uns entfernt und bewegt sich
mit einer Geschwindigkeit von über 40.000 Kilometern pro Stunde relativ
zur Sonne. Bevor eine Reaktion vom Raumschiff zu erwarten ist, vergehen
mittlerweile 21 Stunden und 45 Minuten. Die schwachen Signale der Sonde
sollen auch weiterhin vom Deep Space Network der NASA verfolgt
werden. Pioneer 10 bewegt sich in Richtung des Sternbilds Stier, wo die Sonde in rund zwei Millionen Jahren den nächsten Stern
passieren wird.