Das Zusammenschalten von Teleskopen kommt immer mehr in Mode:
Vor wenigen Tagen hieß es "First Light" für das
Keck-Interferometer, die Kombination der beiden 10-Meter-Teleskope auf
Hawaii. Durch die gleichzeitige Benutzung der beiden weltgrößten
Teleskope erhoffen sich die Astronomen die Leistung eines 85
Meter-Teleskops. Eines der Ziele: Die Suche nach extrasolaren
Planeten.
Das
Keck-Interferometer. Foto: JPL/NASA |
Die erste
astronomische Aufnahme der zusammengeschalteten Teleskope, das sogenannte First
Light, fand am vergangenen Montag statt. Ziel der Beobachtung war der
schwache Stern HD61294. Bevor die Anlage allerdings den Wissenschaftlern
übergeben werden kann, sind noch monatelange Justierungen notwendig. "Die
Kombination des Lichts von zwei Teleskopen ist ein wichtiger Fortschritt für
die Forschung", meinte Dr. Anne Kinney von der NASA. "Wenn man die
Teleskope in dieser Weise nutzt, erhält man eine Teleskopleistung, die mit
einem 85 Meter-Teleskop vergleichbar ist. Das eröffnet die Möglichkeit Bilder
von bisher nicht erreichter Schärfe zu machen."
Die Kombination des
Lichts zweier Teleskope ist eine große technische Herausforderung: In einem
unterirdischen Tunnel wird das Licht der beiden Teleskope zusammengeführt und
so angeglichen, dass die beiden Lichtstrahlen übereinstimmen. Zudem sorgt eine
speziellen sogenannte adaptive Optik dafür, dass Luftunruhen in der Atmosphäre
herausgefiltert werden. Den ganzen Sommer über wird die Testphase für das
Keck-Interferometer weitergehen, erste wissenschaftliche Untersuchungen, wie die
Suche nach Planeten, können vermutlich im Herbst beginnen.
Die Amerikaner sind
mit der Idee, zwei Hochleistungsteleskope zu kombinieren nicht allein: Auch die
Europäische Südsternwarte (ESO) arbeitet auf dem chilenischen Gipfel des
Paranal gerade daran, zwei Teleskopeinheiten des Very Large Telescope (VLT)
zu kombinieren (astronews.com berichtete). Erste Test mit diesem
VLT-Interferometer sind in den nächsten Monaten geplant.