SETI
Suche nach Lasersignalen aus dem All
von Stefan
Deiters
astronews.com
24. Januar 2001
Wenn eine entfernte Zivilisation mit gewaltigen Laserkanonen
Signale ins All sendet, um so Kontakt zu anderen Lebewesen aufzunehmen,
würden wir diese vermutlich nur durch Zufall wahrnehmen. Das soll sich
dank eines neuen Teleskops nun ändern: Die amerikanische Planetary
Society stellt für das Instrument, mit dem exklusiv nach Lasersignalen
aus dem All gesucht werden soll, 350.000 Dollar zur Verfügung.
Schon Anfang 2002 soll das neue Optische SETI-Teleksop in Harvard im
US-Bundesstaat Massachusetts den Betrieb aufnehmen und in jeder klaren
Nacht den gesamten Nordhimmel nach künstlichen Lasersignalen absuchen.
Dabei handelt es sich um ein Standard-1,8 Meter Teleskop, das exklusiv
für das Projekt zur Verfügung stehen wird. "Allein schon mit
unserer Technologie könnten wir einen Laserstrahl erzeugen, der einer
entfernten Zivilisation etwa 5000 Mal heller als unsere Sonne erscheinen
würde", erläutert Professor Paul Horowitz von der Harvard
Universität, der das Projekt leitet. "Mit anderen Worten:
Interstellare Laserkommunikation ist schon heute möglich und das neue
optische SETI-Teleskop wird es uns erlauben, den gesamten Nordhimmel nach
Signalen anderer Zivilisationen in unserer Galaxis abzusuchen."
Mit der Förderung dieses Projektes setzt die Planetary Society ihre
langjährige Unterstützung für die Suche nach Extraterrestrischer
Intelligenz (kurz: SETI) fort: Es handelt sich nämlich schon
um das zwölfte SETI-Projekt, das die vom bekannten amerikanischen
Astronomen und Wissenschaftsautoren Carl Sagan mitgegründete Gesellschaft
unterstützt. Sagan wurde auch in Deutschland durch seinen verfilmten
Roman "Contact" sowie durch die TV-Reihe "Unser
Kosmos" bekannt. Die Planetary Society gehört auch zu den Förderern
das bekannten Projektes SETI@home, bei dem inzwischen über 2,6 Millionen
Computerbenutzer mit ihrem PC nach außerirdischen Signalen fahnden.
Horowitz arbeitet schon längere Zeit in SETI-Projekten mit der
Planetary Society zusammen und hat auch schon bei optischen SETI-Projekten
Erfahrungen sammeln können: So suchte er bei 13.000 ausgewählten Sternen
nach Spuren von Laserkommunikation. Doch der wahre Erfolg lies bisher bei
allen SETI-Projekten auf sich warten. E.T. oder Mr. Spock haben sich weder
im Radiobereich noch mit Laserstrahlen auf der Erde gemeldet.
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