Die Minister der 15 Mitgliedsstaaten der europäischen
Weltraumagentur ESA sowie der Forschungsministerrat der Europäischen
Union (EU) haben gestern in Brüssel eine erste Resolution zu einer neuer
europäischen Raumfahrtstrategie verabschiedet. Darin wird die strategische Bedeutung der Raumfahrt
betont und eine Bündelung von Kräften und Kompetenzen angestrebt.
Schwerpunkte sollen satellitengestützte Navigation, Kommunikation und
Erdbeobachtung sein.
"Hiermit unterstreicht die EU nachdrücklich, dass
Raumfahrt für ein wirtschaftlich und politisch wachsendes Europa von immer
größerer Bedeutung ist und eine Schlüsseltechnologie für Anwendungen in der
Verkehrs-, Umwelt- und Sicherheitspolitik darstellt, " würdigt der
Vorstandsvorsitzende des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR),
Professor Dr. Walter Kröll, die neue Strategie und die Beschlüsse
der Minister. Das DLR hat im
Auftrag von Forschungsministerin Bulmahn wesentlich Einfluss auf die
Ausgestaltung der europäischen Raumfahrtstrategie genommen.
Als Forschungsunternehmen strebt das DLR im europäischen Netzwerk der Zentren eine
bedeutende Rolle an. Kernelemente der neuen Strategie bestehen zum einen
in einer klaren Ausrichtung der europäischen Aktivitäten auf die
Anwendungsbereiche satellitengestützter Navigation, Kommunikation und Erdbeobachtung. Zum anderen wird eine verstärkte Zusammenarbeit zwischen
Europäischer Union und ESA notwendig, die zukünftig auch als
Raumfahrtagentur der Union fungieren soll. Zudem wird zur weiteren
Unterstützung der Neuorientierung der Aufbau eines europäischen Netzwerks
technischer Zentren vorangetrieben.
Eine von EU und ESA
einzuberufende Arbeitsgruppe, die so genannte Task Force, soll nun die neue
Strategie weiterentwickeln und dazu beitragen, dass den Ministern bereits im
nächsten Jahr entscheidungsreife Vorschläge zum Aufbau eines europäischen
Satellitennavigationssystems (Galileo) sowie einer satellitengestützten
Erdbeobachtungsinitiative vorgelegt werden. Zudem soll durch eine Stärkung der Entwicklungen in der
Raumfahrttechnik
sichergestellt werden, dass Europa mit einer eigenen Raketenfamilie
weiterhin Zugang zum Weltraum hat.
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ESA,
europäische Weltraumagentur
DLR, Deutsches Zentrum für Luft- und
Raumfahrt
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