Die neuen Aufnahmen
bestätigen frühere Beobachtungen des Saturnmondes, die um den Äquator herum eine hell reflektierende Zone ausgemacht hatten. Auf den neuen Bildern, die in
Manchester von Dr. Athena Coustenis von der Sternwarte Paris-Meudon präsentiert
werden, sind mindestens drei individuelle helle Flecken innerhalb dieser Region
zu erkennen.
Nach Ansicht der Astronomen könnte es sich dabei um gefrorenes Methan
handeln oder aber um eisbedeckte Hochebenen. Die Oberfläche von Titan kann
nicht auf normalem Weg beobachtet werden, da eine dichte Atmosphäre den Blick
auf den Saturnmond versperrt. Mit Hilfe von Infrarot-Beobachtungen kann man aber
in unterschiedliche Tiefen der Atmosphäre und schließlich auch bis auf die
Oberfläche von Titan vordringen und dann am Computer die Atmosphäreneinflüsse
abziehen. So erhält man ein Bild, was nur die Oberfläche des Saturntrabanten
zeigt.
Die Aufnahmen gelangen dank einer adaptiven Optik mit dem Canada-France-Hawaii
Telecope (CFHT). Die adaptive Optik erlaubt es durch blitzschnelles
Nachjustieren des Spiegels Luftunruhen in der Erdatmosphäre auszugleichen.
Titan ist der einzige Mond im Sonnensystem, der über eine dichte Atmosphäre
verfügt und schon deshalb ein interessantes Studienobjekt. Die Atmosphäre
besteht hauptsächlich aus Stickstoff und schon des öfteren wurde spekuliert,
was sich wohl alles unter der dichten Hülle verbergen mag. Antworten wird es
hoffentlich in rund vier Jahren geben: Dann wird die Saturnsonde Cassini
ihr Ziel erreichen. Mit an Bord ist der Lander Huygens, der den Titan
erforschen soll.