Für die Planetary Society ist die Situation ernst: Auf ihrer
Webseite fordert die Organisation ihre Mitglieder auf, sich bei den
jeweiligen Kongressabgeordneten für die Durchführung der Pluto-Kuiper
Express-Mission einzusetzen. Die NASA plane nämlich die Mission ganz
zu streichen und will stattdessen lieber einen zweiten Rover im Jahr 2003
zum Mars schicken. Überlegungen in diese Richtung hatte die NASA in der
letzte Woche bekannt gegeben, von einer Gefährdung anderer Missionen war
allerdings nicht die Rede.
Der Pluto-Kuiper Express gehört zum NASA-Programm Fire
and Ice, das insgesamt drei Missionen umfasst. Außer zum Pluto soll
noch eine Sonde zum Jupitermond Europa und zur Sonne geschickt werden. Um
die Missionen möglichst günstig zu realisieren, sollen alle drei Sonden
auf gleichen Technologien basieren, um so bei Planung und Bau Einsparungen
möglich zu machen. Der Pluto-Kuiper Express soll nach den
bisherigen Planungen im Jahr 2004 auf den langen Weg zum Pluto geschickt
werden.
Für die Astronomen wäre eine Mission zum äußersten Planeten unseres
Systems relativ wichtig: Von der Erde aus ist nämlich selbst mit modernen
Teleskopen kaum etwas von Pluto zu sehen. Erst eine Sonde könnte
detailliertere Informationen über den Planeten liefern. So hat auch eine
Expertenrunde des amerikanischen National Research Council vor zwei
Jahren eine Pluto-Mission ausdrücklich befürwortet.
Die NASA schweigt bisher zu den Gerüchten um den Pluto-Kuiper
Express. Im
Nachrichtenkanal MSNBC sagte ein NASA-Sprecher, dass man über
Änderungen der Pluto-Mission nachdenke und dass "eine Reihe von
Missionen" ihr Budget überschritten hätten. Konkretere Angaben
machte der Sprecher aber nicht. Die Ängste der Planetary Society
scheinen also nicht ganz unbegründet zu sein.