Zurück in die Zukunft - unter diesem Motto stellte die NASA
gestern ihre für das Jahr 2003 geplante Mars-Mission vor: Die in den
letzten Monaten durch zahlreiche Pannen in die Schlagzeilen geratenen
Amerikaner wollen einen Verwandten des berühmten Mars Pathfinder
Sojourner-Rovers zum roten Planeten schicken. Bei der Landung soll auf
fortschrittliche Technologie, wie sie beispielsweise der verlorengegangene
Polar Lander nutzte, verzichtet werden. Dafür erwägt man, gleich
zwei Rover zum Mars zu senden.
Der
geplante Mars 2003 Rover auf seiner Erkundungsfahrt auf dem Mars.
Darstellung: NASA/JPL |
Nachdem sich
die NASA entschlossen hatte, ihre Planungen für eine Lander-Mission
im Jahr 2001 aufzugeben, hatte die amerikanische Weltraumbehörde lange
Zeit zwei verschiedenen Missionen erwogen, mit denen im Jahr 2003 die
Erkundung des Mars fortgesetzt werden sollte. Zur Wahl standen dabei ein
dem Mars Global Surveyor ähnlicher Mars-Orbiter, der aus einer
Umlaufbahn den roten Planeten erforschen oder aber eine Landemission, die
erneut einen kleinen Rover zum Einsatz kommen lassen sollte. Gestern gab
die NASA nun bekannt, dass sie sich für die Rover-Mission entschieden
hat.
"Wir haben
uns nicht nur für die Rover-Variante entschieden", sagte Dr. Edward
Weiler von der NASA, "wir wollen auch gleichzeitig prüfen, ob wir
nicht sogar zwei Rover zur selben Zeit zu unterschiedlichen Landepunkten
auf den Mars schicken können. Das wäre eine faszinierende Chance und
Herausforderung." Eine Entscheidung darüber, so Weiler, solle
innerhalb der nächsten Wochen fallen. Die NASA dürfte sich die
Beschlussfassung pro Rover und gegen Orbiter nicht leicht gemacht haben:
Eine ursprünglich schon angesetzte Pressekonferenz war in letzter Minute
noch einmal verschoben worden.
Der neue Rover
soll deutlich mobiler sein als der Mars Pathfinder Sojourner,
dessen Erkundungsfahrten 1997 die ganze Welt in Atem hielten. So wird er
pro Marstag bis zu 100 Metern zurücklegen können und über deutlich
erweiterte wissenschaftliche Möglichkeiten verfügen, mit denen er unter
anderem nach flüssigem Wasser fahnden soll.
Wenn alles nach
den Plänen der NASA läuft, sollte der Lander am 20. Januar 2004
in die Atmosphäre des Mars eintreten. Doch anstatt sich auf spezielle
Landedüsen zu verlassen - wie etwa der verschollene Mars Polar Lander
- setzt diese Mission wieder auf bewährte Technologie: Ein riesiger
Fallschirm soll das Fahrzeug abbremsen. Vor dem Aufprall werden rundherum
Airbags aufgeblasen, so dass der Lander über die Marsoberfläche
hüpfen kann, bevor er schließlich zu Ruhe kommt und die Luftpolster
abwirft.
Während die Pathfinder-Mission
aus einem separaten Lander mit wissenschaftlichen Instrumenten und Kamera
und einen Rover bestand, wird das bei der 2003-Mission anders sein: Hier
soll der Rover selbst der Lander sein und so naturgemäß über
deutlich mehr Platz für wissenschaftliche Instrumente verfügen. Gleich
nach der Ankunft wird er erst einmal eine Aufnahme der Umgebung machen und
dann die Gesteine ansteuern, die die Wissenschaftler interessieren. An
einem Tag kann der etwa 150 Kilogramm schwere Rover die Strecke
zurücklagen, die Sojourner während seiner gesamten Lebenszeit
geschafft hat.
Mindestens drei
Monate soll der Rover seine Umgebung erforschen, das Innere von Steinen
untersuchen und damit helfen, die Rätsel der Marsgeschichte zu klären.
Ein Landeplatz ist noch nicht ausgesucht worden. Hier sollen noch Bilder
anderer Marssonden helfen. Es aber recht wahrscheinlich, dass der Rover in
einem urzeitlichen Flussbett oder einer ähnlichen Geländeformationen
landen wird, wo die Wissenschaftler am ehesten Wasser vermuten.