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SÜDLICHER KREBSNEBEL
Eine Geschichte zweier Sterne
von Stefan Deiters
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25. August 1999

Dass der südliche Krebsnebel einer Sanduhr ähnelt, war auch mit erdgebundenen Teleskopen auszumachen. Das Hubble Weltraumteleskop offenbarte allerdings unlängst eine Überraschung: Im Inneren des Nebels findet sich eine zweite sanduhrähnliche Struktur. Ursache hierfür könnten zwei Sterne sein, die sich im Inneren des Nebels umkreisen.

Südlicher Krebsnebel
Der südliche Krebsnebel. Die Aufnahme aus dem Mai 1999 zeigt das Stickstoffgas, dass von einem Weißen Zwerg zum Leuchten angeregt wird. Unten rechts eine Vergrößerung des Zentralbereichs. Foto: Romano Corradi (IAC), Mario Livio (STScI), Ulisse Munari (Padova), Hugo Schwarz (Nordic Optical Telescope) and NASA

Der Südliche Krebsnebel hat seinen Namen von seiner krebsförmigen Struktur erhalten, die schon mit Teleskopen von  der Erde aus zu sehen ist. Der Nebel befindet sich im südlichen Sternbild Centaurus und ist einige Tausend Lichtjahre von der Erde entfernt.

Ein Blick mit dem Hubble Weltraumteleskop hat jetzt offenbart, dass die sanduhrähnliche Struktur gleich zweimal im Südlichen Krebsnebel auftaucht. Und die Astronomen spekulieren nun, dass beide Male das gleiche Ereignis zu dieser außergewöhnlichen Struktur führt:

Die Wissenschaftler glauben, dass das Zusammenspiel zweier Sterne für beobachteten Eruptionen von Gas verantwortlich ist. Im Zentrum des Nebels umkreisen sich zwei alte Sterne: der eine - ein pulsierender roter Riesenstern - befindet sich gerade in der äußerst turbulenten letzten Phase seines nuklearen Lebens. Beim zweiten Stern - einem Weißer Zwerg - finden schon keine nuklearen Brennprozesse mehr statt. 

Während sich die beiden Sterne umkreisen verliert der Roten Riesenstern einen beträchtlichen Teil seiner äußeren Schichten, die er einfach in das Weltall hinausschleudert. Ein Teil dieses Material - so die Theorie der Astronomen - wird von dem Weißen Zwerg angezogen und sammelt sich in einer sogenannten Akkretionsscheibe um den Sternenrest. Von dort gelangt es langsam auf die heiße Oberfläche der Weißen Zwerges. Irgendwann führt dies aber zu einer gewaltigen Eruption, auch Nova genannt, die jede Menge des eingefangenen Materials in das Weltall hinausschleuderte.

Die doppelte Sanduhrstruktur könnte - so die Theorie der Astronomen - durch zwei einige Tausend Jahre auseinanderliegende Eruptionen zu erklären sein.

siehe auch
Hintergrund: Illustration der Entstehung des Südlichen Krebsnebels
 
Links im WWW
Original Fotos und Pressemitteilung des STScI
die aktuellsten HST Bilder
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