Das Röntgenteleskop Chandra, das im vergangenen
Monat vom Space Shuttle Columbia in eine Erdumlaufbahn
gebracht wurde, hat seinen endgültigen Orbit erreicht. Nach einem
letzten Zünden des Bordantriebs am Sonnabend kreist das
leistungsstärkste Röntgenteleskop der Welt nun alle 63,5 Stunden
um die Erde.
Es war ein arbeitsreiches Wochenende für das Chandra-Kontrollteam
in Cambridge im US-Bundesstaat Massachusetts. Zum letzten Mal wurden die
Antriebsdüsen des Teleskops gezündet, um Chandra auf den
endgültigen Arbeitsorbit zu bringen. Nachdem man danach den Orbit des
Teleskops sorgfältig beobachtet hatte, wurden das Antriebssystem
des Weltraumteleskops abgeschaltet.
Chandra umrundet die Erde alle 63 Stunden, 28 Minuten und 43
Sekunden. Das Teleskop tut dies auf einem hochgradig elliptischen Orbit:
An seinem erdnächsten Punkt ist es nur 9.655 Kilometer, am erdfernsten
Punkt 139.188 Kilometer von der Erde entfernt. So soll sichergestellt
werden, dass Chandra möglichst lange außerhalb des
Strahlungsgürtels der Erde beobachten kann.
Nun fiebert man im Kontrollzentrum den ersten Aufnahmen mit dem neuen
Teleskop entgegen: Ende diesen Monats soll es soweit sein. Bis dahin
werden alle Instrumente auf Herz und Nieren geprüft und die
Steuerungssoftware nochmals getestet.