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Forschung

Weltweite Jagd nach GRB990510
von Stefan Deiters
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21. Mai 1999

ANTU, die Nummer 1 der ESO 8,2 Meter Teleskope auf dem Gipfel des Paranal, hat seine erste wissenschaftliche Bewährungsprobe bestanden: Die Astronomen beobachteten die Reste eines gewaltigen Gammastrahlen-Ausbruchs (Gamma-ray burst), der am 10. Mai registriert wurde. Zum ersten Mal wurde hierbei Synchrotronstrahlung registriert.

Wie so oft bei der Suche nach Gammastrahlen-Ausbrüchen und ihren Ursachen ist auch das Ereignis vom 10. Mai ein Beispiel für die gute wissenschaftliche Zusammenarbeit von Instituten auf der ganzen Welt: Am Morgen des 10. Mai meldete das "Burst and Transient Source Experiment" (BATSE) an Bord des NASA Compton Gammastrahlen-Observatoriums einen Gammastrahlen-Ausbruch am Südhimmel, der auch vom italienischen BeppoSAX-Satelliten bestätigt wurde. Gleich darauf wurden Observatorien auf der ganzen Welt alarmiert, die entsprechende Himmelsregion genauer zu beobachten.

Auch mit dem ersten Teleskop des VLT der ESO, ANTU genannt, wurde weniger als 14 Stunden nach der Entdeckung die Reste des Gammastrahlen-Ausbruchs GRB990510 beobachtet. Mit dem neuen Riesenteleskop, mit dem erst im vergangenen Monat der reguläre Betrieb aufgenommen wurde, gelangen eine beträchtliche Anzahl von Beobachtungen, aus deren Auswertung sich die Wissenschaftler nähere Hinweise auf die Natur dieses Ausbruchs erhoffen.

Bemerkenswert vor allem war die erstmalige Messung von Synchrotronstrahlung im schwächer werdenden Überrest der gewaltigen Himmelsexplosion. Gerade diese Beobachtung, die nur durch die guten optischen Eigenschaften des Teleskops möglich war, könnte einen wichtigen Mosaikstein für das Verständnis der Bursts liefern.

Aus anderen Beobachtungen konnten die Astronomen Stärke und Entfernung des Ausbruchs ableiten. Was sie fanden, rechtfertigt die These, daß es sich bei Gammastrahlen-Ausbrüchen um die gewaltigsten Explosionen im Universum handelt: Der Burst war 7 Milliarden Lichtjahre von der Erde entfernt und hatte eine Energie, die etwa der optischen Energie entspricht, die unsere Milchstraße in über 30 Jahren abstrahlt. Der Burst dauerte aber gerade 100 Sekunden.

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