Mit dem am 28. April gestarteten Röntgensatelliten ABRIXAS gibt es Probleme:
Zwar erreichte ABRIXAS die vorgesehene Umlaufbahn, doch schon bald gab es Schwierigkeiten
mit der Stromversorgung. Der Satellit sollte den gesamten Himmel nach Röntgenquellen
absuchen und so auch bisher unentdeckte Schwarze Löcher ausfindig machen.
Zunächst sah alles nach einem Bilderbuchstart der deutschen Weltraummission aus:
Pünktlich um 22.30 Uhr MESZ hob ABRIXAS mit einer COSMOS-Rakete vom südrussischen
Raketenstartplatz Kapustin Yar ab. Auch die Satellitensysteme schienen zunächst alle
einwandfrei zu funktionieren. Drei Stunden nach dem Start jedoch, gab bereits eine
erhöhte Temperatur der Batterie Anlaß zur Sorge. Und um 2.15 Uhr kam es zu einer
abrupten Änderung der Batteriespannung. Grund könnte entweder der Defekt einer der elf
Batteriezellen sein oder aber eine unterbrochene Verbindung zwischen der Batterie und dem
Rest der Stromversorgung.
Während der nächsten zwei Tage konnte ABRIXAS noch Strom aus den nicht wieder
aufladbaren "Starterbatterien" beziehen, doch als diese leer waren, brach der
Kontakt zwischen Satellit und dem Kontrollzentrum der DLR ab. Das war in der Nacht vom 30.
April auf den 1. Mai. Seither bemüht man sich, den Kontakt zu ABRIXAS wieder herzustellen
und den Satelliten wieder unter Kontrolle zu bringen.
Beste Chancen dafür rechnet man sich bei der DLR während sechs Tagen Ende Juni aus,
in denen sich der Satellit ununterbrochen in der Sonne befindet und daher über die
Sonnengeneratoren an Bord genügend Energie beziehen kann. Die Experten sehen eine Chance,
die Batterie-Probleme dann eventuell doch noch zu beheben.
Auf jeden Fall hofft man bei der DLR aber, in diesen sechs Tagen den neuen Röntgenspiegel
sowie die CCD-Röntgenkamera an Bord von ABRIXAS erstmalig im Flug erproben zu können. Ob
danach dann aber mit der auf drei Jahren angesetzten Mission begonnen werden kann, scheint
aus heutiger Sicht eher fraglich zu sein.
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